Zunächst für alle, die Geschichten mögen…
Meine frühe Passion war die Musik. Ich wollte Musiker werden – oder zumindest Tontechniker – aber mein Vater hatte da seine klaren Vorstellungen, wie ein erfolgreiches Leben wirklich aussieht: „Schlag Dir das aus dem Kopf – studiere was Anständiges – gehe in die Wirtschaft – schau, dass Du in einen Vorstand kommst, denn dann bist Du weniger einer Marionette wie ich und hast genug Geld, um Dein Haus und eine Familie zu finanzieren“.
Und wie das so ist auf dieser Welt – meist setzen sich Menschen mit klaren Bildern im Kopf eher durch, als Menschen, die nur ein diffuses Bild davon haben, was ihnen wirklich wichtig ist.
Ich folgte diesem vorgegebenen Bild, studierte an der TH Darmstadt Maschinenbau und mit 38 Jahren hatte ich alles umgesetzt. Ich saß in der Geschäftsleitung eines renommierten Unternehmens, wohnte in einem Haus und konnte meine Familie finanzieren.
Was diese schöne Bild nicht erzählt: ich arbeitete zu viel, meine Familie sah mich zu wenig und ich kam mir vor wie ein Abziehbild eines gesichtslosen Rädchens in einem riesigen System, welches wir globale Marktwirtschaft nennen.
Ein damaliger guter Freund rief mich eines Tages an und sagte mir, er hätte uns beide zu einem Seminar eingeladen. Dem Seminarleiter würden zur Mindestzahl noch zwei Teilnehmer fehlen und er wolle ihm einen Gefallen tun.
Ich willigte ein, aber gleichzeitig hatte ich Bauchschmerzen teilzunehmen, denn das Seminar trug den Titel „Mission Statement“ und es sollte darum gehen herauszufinden, worum es einem in diesem Leben eigentlich wirklich geht.
Ich hatte Angst nun festzustellen, ich hätte doch lieber Musiker werden sollen, als eine vorzeigbare Karriere in der Industrie über die letzten 15 Jahre hinzulegen.
Diese Angst verflog bereits mit der ersten Frage des Seminarleiters: „Was fehlt Euch in dieser Welt am meisten? Schreibt das bitte einmal auf..“
Ich brauchte eine Weile, aber dann schrieb ich nur zwei Wörter auf mein viel zu großes Blatt: WEITBLICK und FREUDE.
Mein bisheriges Wirken als Manager war geprägt von Kurzfristigkeiten und Kurzsichtigkeiten. Quartalsergebnissen, ein Ziel jagte das Nächste, Feuer löschen und eine ständig wachsende Dynamik des Tagesgeschäfts. Gefühlt immer zu wenig Zeit um zu schauen, ob die Leiter die man hoch hechtete auch wirklich an der richtigen Wand stand.
Gleichzeitig war ich umringt von Unzufriedenheiten, Frust, einer Schar von immer mehr Menschen die blau machten, weil sie dieses Tempo einfach nicht mehr aushielten. Wo war die Freude? Wo war die Zufriedenheit geblieben, die eine berufliche Tätigkeit eigentlich begleiten sollte?
WEITBLICK und FREUDE —- da standen sie also die beiden Wörter, welche mich in den nächsten zwanzig Jahren bis heute begleiten sollten.
Stellte man mir die gleiche Seminarfrage heute nochmals, so würden die zwei gleichen Begriffe immer noch auftauchen und sie erweitern sich nur durch ein drittes Wort: VERTRAUEN.
Vor bald zwanzig Jahren formte sich dann also ein Statement, welches alles ausdrückt, was meine Arbeit bis heute ausmacht:
„Ich bin Andreas der Bergführer. Meine Aufgabe sehe ich darin, Führungskräften, Studenten und Kindern mehr Weitblick und Freude zu vermitteln. Ich tue dies durch befreien, entwerfen und spielen. Meine Talente hierfür sind spüren, neue Wege gehen, vermitteln und musizieren.“
Schaue ich mir dieses Statement heute wieder an, so ist es so stark und motivierend wie eh und je. Es ist mein Kompass, welcher mich durch alle Motivationslöcher und Tiefen der letzten Jahre hindurchgeführt hat.
Aber so ist das mit einem „inneren Auftrag“ – einer Mission. Sie liefert eine klare Identität und sie wirkt als Triebfeder immer wieder nach vorne zu gehen – gerade in Zeiten, in denen man dazu neigt, Hoffnung oder Perspektive zu verlieren.
Einen Auftrag zu kennen und zu haben ist die eine Sache. Die Umsetzung eine andere. Und so recherchierte ich alles zum Thema „Weitblick“, „Freude bei der Arbeit“, „Der Faktor Mensch in der Wirtschaft“ und „langfristiger Erfolg“ – und landete dabei bei einem Buch, welches zu den einflussreichsten Büchern der letzten drei Jahrzehnte weltweit avancierte: „The 7 Habits of highly effective people“ von Stephen R. Covey.
Viele Leser werden den Effekt kennen. Man liest und hat ständig einen kleinen oder größeren Aha-Effekt und man könnte ständig Passagen anstreichen oder Post-Its hineinkleben, damit man diese Gedanken niemals wieder vergisst oder zumindest wiederfindet.
So ging es mir mit diesem Buch auch. Gleichwohl ich es in der damaligen deutschen Übersetzung mehr als sperrig empfand. Aber letztlich war es das Kapitel 6 „Synergien schaffen“, dass mir den endgültigen Kick verpasst hatte. Schon immer hatte ich davon geträumt, dass Menschen konstruktiv miteinander umgehen könnten und spätestens beim Kapitel 6 hatte ich eine vollständige, plausible und pragmatische Vorstellung davon, wie das tatsächlich in allen Lebenslagen Realität werden könnte.
So hatte ich meinen ersten Werkzeugkasten in der Hand, um Führungskräften, Studenten und Kindern mehr Weitblick und Freude zu verschaffen und der Rest ist konsequente Geschichte.
Ich löste mich aus meiner Geschäftsleitungsposition, machte eine Coaching-Ausbildung und lies mich als einer der ersten deutschsprachigen Trainer in den „7 Habits“ durch FranklinCovey zertifizieren.
Seit über zwanzig Jahren begleite ich nun Unternehmer oder Manager auf ihrem Weg. langfristig erfolgreich zu sein. Sei es, dass ich sie in einem zwei- oder dreitägigen Seminar erlebe oder über Jahre mit ihnen zusammen arbeite, sei es in Klausuren oder Einzeltreffen.
Ich bin Co-Autor des Business Bestsellers “Die 4 Disziplinen der Umsetzung“, sowie des Coaching-Buches „Potenziale entfesseln“. Beide Titel sind im Redline Verlag erschienen.
Privat bin ich verheiratet und Vater von drei Töchtern und einem Sohn. In meiner Freizeit spiele ich mit Leidenschaft Tennis und nutze stetig meine Sammlung an Musikinstrumenten zum aktiven Musizieren.
und hier die Kurzfassung….
- Co-Autor der Bücher „die 4 Disziplinen der Umsetzung“ und „Potenziale entfesseln“
- Director Execution Practice bei FranklinCovey GSA bis 09/2018
- Gründer und Geschäftsführer der Andreas Maron Unternehmensentwicklung GmbH seit 2005
- Freier Business Coach, Trainer und Workshopleiter für Führungskräfte seit 2002
- Partner des FranklinCovey Leadership Instituts seit 2003
- Country-Manager FranklinCovey Österreich bis 2008
- Ausbildungen zum Business Coach seit 2002
- Mitglied des Aufsichtsrates der Evolaris GesmbH bis 2002
- Mitglied der Geschäftsleitung, Ressort Organisationsentwicklung & IT sowie Prokurist der AVL List GmbH, 1998-2002
- Verschiedene Managementpositionen bei EDS (Electronic Data Systems, heute Hewlett Packard) 1988-1998
- Studium an der TH Darmstadt mit dem Abschluss als Dipl-Ing. Maschinenbau 1987
- Saxophonist seit 1971, Pianist und Musikproduzent seit 1992