Die 5 Sprachen der Liebe

Eine erfolgreiche Beziehung zu führen…… (das haben nur meine Eltern geschafft)

Ostern steht vor der Tür und die meisten Führungskräfte haben mal wieder Gelegenheit, Zeit mit ihren Partnern zu verbringen.  Aus diesem Grund stelle ich heute mal ein ganz anderes Thema vor, welches dazu beitragen kann, das erfolgreiche Miteinander auch zu Hause zu fördern.

Synergie gibt es schließlich überall auf der Welt – gerade zu Hause in den Familien und den Partnerschaften.

Wie schwer es ist, Synergien auch im privaten Umfeld zu schaffen, weiß ich nur zu gut — und so beschäftige ich mich immer mal wieder damit, was denn gute Beziehungen nachhaltig zum Blühen bringt.

Dabei bin ich auf ein Buch von Gary Chapman gestoßen, mit dem Titel:  „Die 5 Sprachen der Liebe“.

Es ist immer faszinierend, dass man sich manchen Titeln schwerlich entziehen kann. Die Neugier war da – also habe ich gekauft und gelesen.

Ich finde den Grundgedanken dahinter sehr schlüssig, auch wenn er letztlich nicht alle Beziehungsprobleme lösen wird.

Hier mal die wichtigsten Thesen:

1. Die wahre Liebe in einer Beziehung hat nichts mit dem Liebesgefühl zu tun, welches wir am Anfang so euphorisch erleben.  Es sollte sich wirklich mittlerweile herumgesprochen haben, dass die Verliebtheit maximal zwei Jahre andauert und von einem wesentlich nüchternen Gefühl abgelöst wird.

2. Jeder Mensch hat eine Art „Liebestank“ (blödes Wort) der gefüllt sein möchte.  Menschen, die sich nicht geliebt fühlen und deren Liebestank leer ist, sind unzufrieden und unglücklich.

3. Liebestanks leeren sich kontinuierlich, wenn sie nicht immer neu gefüllt werden.

4. Manche Menschen schaffen es bis zu einem bestimmten Grad diesen Liebestank selbst zu füllen – aber das ist die Minderheit.

5. Wir möchten geliebt werden, insbesondere von unserem Partner. Also ist es dessen Aufgabe, den Liebestank des Partners zu füllen.

6. Für die Füllung des Liebestanks gibt es 5 Alternativen – der Autor nennt das die 5 Sprachen der Liebe.   Also anders ausgedrückt, auf welche Art und Weise kann man einem anderen Menschen seine Liebe ausdrücken?

  • Sprache 1:  Anerkennung
  • Sprache 2:  Geschenke die von Herzen kommen
  • Sprache 3:  Zeit aufmerksam miteinander verbringen
  • Sprache 4:  Unterstützung leisten
  • Sprache 5:  Zärtlichkeit

7.  Jeder Mensch wächst mit einer Art Muttersprache auf, über die er das „Geliebt sein“ am meisten verspürt.

8. Jeder der 5 Sprachen hat eine Menge Dialekte

9. Jeder Mensch liebt seinen Partner primär in seiner eigenen Muttersprache. Die hat er gelernt und die funktioniert bei ihm schließlich auch.

10. Wenn beide Partner unterschiedliche Muttersprachen sprechen, gibt es ein Problem, denn sie investieren Energie, die am Liebestank des Partners danebenläuft und bildlich im Boden versickert. Der Partner bekommt (s. Punkt 2) ein Defizit und fühlt sich nicht ausreichend vom anderen geliebt.

Die Lösung:  Man muss die Sprache des anderen verstehen und diese lernen – so wie man eine Fremdsprache lernen muss, wenn man dauerhaft in einem anderen Land leben möchte.  Und das müssen BEIDE tun.

Hier mal ein paar klassisches Beispiel:

Ein Ehepaar steckt in der bekannten Nüchternheitsfalle fest. Die Euphorie ist verflogen, der Alltag hat Einzug gehalten und die Kritik am Partner wächst.  Sie hat die Kinder „am Hals“, während er in seiner Führungsrolle eine Überstunde nach der anderen schiebt und kaum zu Hause ist.  Immer häufiger gibt es die Situationen, in der sie sich darüber beklagt, dass sie zu Hause alles alleine stemmen muss, ihn in allem unterstützt und gleichzeitig nörgelt sie an ihm herum, dass er immer viel zu viel arbeiten würde.  Im gleichen Atemzug wird er unrund, weil er das Gefühl hat, sich völlig für seine Familie aufzuopfern um das Geld für alle zu verdienen und fühlt sich völlig ungerecht behandelt von seiner Frau. Außerdem hat er den Eindruck, dass seine Frau längst die Lust an zärtlichen Stunden verloren hat.

Diese Beziehung driftet auseinander, weil beide unterschiedliche Sprachen sprechen und das so direkt nicht bemerken.  Sie leeren sich ihre Tanks gegenseitig rasend schnell und es ist nur eine Frage der Zeit, bis einer von beiden ausbricht.

Ihre Muttersprache in diesem Fall ist „Unterstützung leisten“ und vermutlich auch „Zeit füreinander zu haben“.  Seine Muttersprache ist „Anerkennung“, dicht gefolgt von „Zärtlichkeit“.

Sie fühlt sich von ihrem Partner nur geliebt, wenn sie spürt, dass er ihr Bemühen erkennt und sie auch mal aktiv unterstützt.  Sie will ja gar nicht, dass er alles tut. Aber wenn sie nur spürt, dass er spürt wie wichtig ihr die fallweise Unterstützung und die Zeit mit ihr zusammen ist, dann weiß sie, dass er sie liebt.  Die Lösung für ihn:  Wenn er mal erkennen würde, dass das ihre Liebessprache ist, dann würde er in einer Situation in der sie am Ende ihrer Kräfte ist das bemerken und einen Business-Termin verschieben oder weiter delegieren und an ihrer Seite sein und sie unterstützen.  Daran würde sie erkennen, dass er sie wirklich liebt, anstatt ihr manchmal ein paar dämliche Blumen mitzubringen…

Anders herum fühlt er sich nur von ihr geliebt, wenn er spürt, dass sie seine Anstrengungen für die Familie auch wirklich anerkennt.  Die Lösung für sie:  Sie müsste erkennen, dass Anerkennung und Zärtlichkeit seine beiden Liebessprachen sind. Sie müsste ihm nur mal ehrlich ab und an zum Ausdruck bringen, wie sie seinen Beitrag für die Familie und sein Engagement wirklich schätzt und respektiert und ihn häufiger einfach mal ihre volle Zärtlichkeit zu Teil werden lässt.  Daran würde er ihre Liebe spüren und nicht dadurch, dass sie ihm seine Hemden bügelt….

Aber sie erkennen sich nicht….. Dabei wäre es für beide aber so einfach…

Zu einfach?

Ich finde das jedenfalls mal einen nachdenkenswerten Ansatz und kann einige meiner Beziehungs-Probleme in der Vergangenheit daran festmachen.

Synergien entstehen nur mit gegenseitigem Verständnis.  Geliebte Menschen sind bereiter für konstruktive Lösungen.  Geliebte Menschen sind weniger anfällig für Streitigkeiten und Missverständnisse.

Hier kann jeder von uns eine Menge beitragen….

Damit wünsche ich allen eine schöne Osterwoche!