Wieder einmal gibt es eine neue Wortschöpfung eines der großen Schlachtrösser der Wirtschaftsgeschichte: Jack Welch. Er schlägt vor, dass Führungskräfte gute CMOs sein sollten…..
Ich geb’s zu, ich mag den Kerl. Jack Welch ist eine Ikone unter den großen CEOs der letzten 50 Jahre. Er hatte 20 Jahre lang das vormals größte Unternehmen der Welt geleitet. General Electric wurde zum Mischkonzern aufgebaut und sein Führungsstil gilt als legendär.
Auf den ersten Blick wirkt er barsch und furchteinflössend. Hört man ihm aber eine Weile zu, merkt man, dass er kein reiner Zahlenjunkie ist, sondern betriebswirtschaftliche Notwendigkeiten mit einer Menschlichkeit verbinden kann.
Wer heute erfolgreich führen möchte, der muss in erster Linie in der Lage sein, eine intrinsische Motivation bei den Mitarbeitern zu wecken, neuen Strategien und neuen Zielen mit viel Engagement zu folgen. Es spricht sich langsam herum, dass man bei allen neuen Projekten oder Initiativen das Wort “WARUM” ganz nach vorne stellen muss.
Wir Menschen sind von Natur aus bequeme Wesen und ohne einen schlüssigen Grund erheben wir uns nicht so leicht – das tun Löwen in der Savanne bekanntlich auch nicht – es sei denn, sie haben Hunger.
Das ist nichts Neues. Aber ich finde die Idee charmant, diesem wichtigen Umstand eine gewisse Wichtigkeit zu verpassen, in dem man ihr eine richtige Rollenbezeichnung verpasst. Das prägt sich einfach gut ein.
Natürlich wird sich an den Klassikern wie “CEO” Chief Execution Officer oder “COO” Chief Operations Officer nicht viel ändern und vielleicht bleibt der “CMO” eine Anekdote der Wirtschaftsgeschichte.
Dennoch plädiere ich dafür, diese Abkürzung in jedem Fall in alle Führungskräfte-Trainings mit aufzunehmen und Manager wirklich danach zu befragen, ob sie sich überhaupt einmal als Chief Meaning Officer verstanden haben – oder ob man sich als solches verstehen sollte (was ich hoffe!)
Also schauen Sie sich um! Wieviel CMOs kennen Sie?
Wieviele Menschen sehen Sie in Führungspositionen, die diesem Anspruch auch nur in die Nähe kommen?
Wen kennen Sie, der meisterhaft darin ist, ein neues Ziel mit einer überzeugenden Bedeutung zu versehen?
Wen haben Sie einmal auf einem Podium oder einem Vortrag gehört, der Sie in der Beschreibung seiner/ihrer Zukunftsperspektive so richtig “mitgenommen” hat? Bei welcher Person wird ihnen beim Zuhören ganz warm, weil es Ihnen so sinnvoll erscheint, was sie oder er sagt?
Einer der letzten CMOs die ich bewusst erlebt habe, war Barack Obama. Er war einer der letzten Politiker, der so etwas wie eine schlüssige Zukunftsperspektive besass, die für mich einfach Sinn gemacht hat: eine atomwaffenfreie, friedliche Welt um nur ein Beispiel zu nennen.
Wo sind die CMOs in der Wirtschaft? Gehören Sie dazu?
Nein? Schade!!
Ja? Großartig!