Die 5 Ebenen der Führung – oder – wer folgt mir eigentlich, und warum?

Ich bin ja stets auf der Suche nach ganz praktischen Hilfestellungen, die es Managern ermöglicht in ihrer Führungsrolle zu wachsen. Am Flughafen von Newark bin ich mal wieder fündig geworden: ein kleines unscheinbares Büchlein mit dem vielsagenden Titel “How successful people lead” von John C. Maxwell. Wie gemacht für einen 6-stündigen Rückflug, bei dem ich ohnehin nicht schlafen kann.

Um es gleich vorweg zu nehmen – mir gefällt der Ansatz von ihm, denn er ist recht logisch, übersichtlich und weitestgehend stimmig – zumindest nach einem ersten 4-Augen-Check durch mich und meinen lieben Mitstreiter in Sachen “Führung” Harald.

Er spricht von 5 Ebenen der Führung:

Unterste Ebene: POSITION – die Menschen folgen Ihnen nur aufgrund Ihrer Position. Sie sind der Boss und deshalb müssen sie Ihnen folgen, um Konsequenzen zu umgehen.

(Wie hoch ist wohl der Prozentsatz von Managern, denen der Großteil der Belegschaft nur aus diesem Grunde freiwillig folgen??)

Ebene 2: ERLAUBNIS – die Menschen folgen Ihnen in erster Linie aufgrund dem guten persönlichen Verhältnis zwischen Ihnen und ihrem Mitarbeiter/ihrer Mitarbeiterin. Irgendwie haben sie es geschafft, eine gute Beziehung zu dem Menschen aufzubauen und dieser Mensch “erlaubt” Ihnen damit die Führung. Sie oder er will es.

Ebene 3: RESULTATE – die Menschen folgen Ihnen in erster Linie aufgrund der Ergebnisse, die Sie in der Vergangenheit mit der Organisation erreicht haben. Menschen lieben es, Teil einer “Gewinner”-Organisation zu sein.

Ebene 4: MITARBEITER ENTWICKLUNG – die Menschen folgen Ihnen in erster Linie für das, was Sie ihnen gegeben haben. Manager, die Menschen gefördert und entwickelt haben, haben selten Probleme, dass MitarbeiterInnen ihnen folgen.

Ebene 5: RESPEKT – die Menschen folgen Ihnen für das was Sie sind und wofür Sie stehen. (davon dürfte es wohl nicht sehr viele geben…)

Soweit sein Grundmodell.

Auf welcher Ebene stehen Sie im Moment zumindest bei Ihren wichtigsten Mitarbeitern?

Der Autor liefert natürlich auch ein paar Regeln rund um diese fünf Ebenen, die mir allesamt recht plausibel erscheinen – wenn gleich ich sie nach wie vor kritisch hinterfrage. (Gut möglich, dass ich in ein paar Monaten hierauf nochmals kritisch Bezug nehme)

  1. Man kann in den Ebenen steigen, aber man lässt die untere Ebene nie hinter sich
  2. Man ist nie mit allen Mitarbeitern auf der selben Ebene
  3. Je höher man kommt, desto einfach fällt einem die Führung
  4. Je höher man kommt, desto mehr Zeit und Commitment ist notwendig um zu steigen
  5. Der Weg nach oben geht langsam, der Abstieg kann sehr schnell gehen
  6. Je höher man kommt, desto mehr bekommt man vom Team zurück
  7. Jeder Schritt nach oben erfordert mehr persönliches Wachstum
  8. Nicht-Aufsteigen limitiert Sie und Ihre Team
  9. Wenn Sie die Organisation wechseln, bleiben Sie selten auf dem gleichen Level
  10. Sie können nicht alleine steigen.

Denken Sie diese Grundregeln für sich selbst einmal durch und wenn Sie Zweifel haben, dann legen Sie sich das kleine Buch von John C. Maxwell zu und setzen Sie sich mit seinen Thesen auseinander.

Natürlich hat dieser Ansatz mit den “5 Levels of Leadership” auch seine Einschränkung. Sie erfahren praktisch nichts darüber, was man konkret tun muss, um die verschiedenen Ebenen zu erreichen. Man muss dieses Modell also ergänzen um ein Aktionsprogramm, welches einen durchschnittlichen Manager zu einer außergewöhnlichen Führungskraft auf Ebene 5 macht.

Mir fallen da schon ein paar Programme ein…. Ihnen auch? 🙂

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