Management 3.0 – ab sofort nur noch agil? (Teil 1)

Ich gebe es zu – ich werde selbst langsam müde immer wieder neue Titel und Phrasen und Modelle lernen zu sollen, müssen, dürfen, – um entweder mich selbst oder andere noch erfolgreicher zu machen.

Jetzt kommt also das Management 3.0.

Warum in Gottes Namen 3.0??  Warum nicht 6.0 oder 3.1?

Warum nennt ihr es nicht gleich Agiles Management?

Warum muss man die Welt wieder mit lauter klug klingenden Begriffen und Phrasen bombardieren und damit die armen Führungskräfte noch weiter in ihrem Handeln und Selbstverständnis verunsichern?

Aber warum rege ich mich hier unnütz auf!

Also ich mach es kurz – ….

…..die Welt liebt ja angeblich die Kürze!

  1. Das Unternehmen ist ein soziales Netzwerk und es funktioniert durch die Interaktion auf allen Ebenen.
  2. Willst Du Deine Organisation verändern, so kannst Du es nicht einfach linear von oben herunter verändern.
  3. Willst Du Deine Organisation verändern, so musst Du das Verhalten der Menschen verändern  (na dann mal viel Spaß!!)

Macht Sinn denke ich mir mal…

Darüber, ob und wie man das Verhalten anderer Menschen verändern kann, sind schon viele Bücher geschrieben worden – aber der sogenannte agile Ansatz erscheint mir aus einer Menge Gründen heraus sehr vielversprechend.

Der grundsätzliche Paradigmenwechsel liegt darin, dass man nicht mehr große Pläne schmiedet und dann in einer großen Hauruck-Aktion Veränderungen oder Entwicklungen durchsetzt.

Es ist vielmehr der Weg der kleinen Schritte, die ständig hinsichtlich ihrer Wirkung überprüft werden und Korrekturen vorgenommen werden.

Was mich beruhigt an diesem Ansatz: es ist nur eine weitere Methode, die jedoch ein paar Grundgesetze respektiert, an die ich unbedingt glaube:

1. Ein Mensch verändert sein Verhalten nur, wenn er ein Ziel hat, wofür es sich lohnt sich zu verändern. Also, wie gut sind Sie darin, eine überzeugende Vision aufzubauen, für die ihre Leute anfangen würden, ihr Verhalten ändern zu wollen?

2. Schon Kinder verändern ihr Verhalten über Nachahmung. Versuchen wir also einfach die Situationen wo wir das „neue“ Verhalten bereits sehen zu registrieren, in eine schöne Geschichte zu verpacken und im Unternehmen aktiv zu verbreiten.

3. Timing ist wichtig! Nicht jeder Veränderungsschritt funktioniert sofort.

Das System an dem man sich mental festhalten kann ist übersichtlich und besteht aus 4 Elementen, die notwendig sind, um ein soziales System nachhaltig zu verändern:

  1. Tanze mit dem System!
  2. Nimm den Menschen wahr!
  3. Stimuliere das soziale Netzwerk!
  4. Verändere die Umgebung!

Tanzen macht Freude. Man versucht mit der Partnerin eine Rhythmus zu finden – häufig kann man selbst führen und dann reagiert man wieder auf das was die Partnerin tut. Sie ist ja selbst in Bewegung und man muss nur versuchen, ihre Bewegung mit dem was man als „Herr“ vorhat und dem was die Musik und das Tanzparkett an Möglichkeiten bieten in Einklang zu bringen. Sich dabei mal auf die Zehen zu steigen und auch mal den Ellenbogen auszufahren ist dabei unvermeidlich.

Jedenfalls ist es mir noch nie gelungen vor dem Tanz mir eine große Choreographie auszudenken, und diese 1:1 mit meiner Partnerin umzusetzen. Eine Vorstellung davon OK – aber man muss immer ausprobieren und aufmerksam sein – die Reaktionen aufnehmen und immer wieder adaptieren – und das solange, bis man gemeinsam im Fluss ist.

Also dieser Gedanke, mit dem sozialen System meiner Organisation tanzen zu gehen gefällt mir gut!

Ich denke, ich werde mich mit diesem Ansatz weiter beschäftigen…..    das sollten Sie übrigens auch!

Am besten geht das mit dem kleinen Buch von Jurgen Appelo: „How to change the world“. Wenn Sie das heute bestellen, haben Sie das bis nächste Woche durchgelesen.  Dann können wir weiter reden.

Dies ist übrigens meine Geburtstagswoche und ich verbringe sie in Venedig.  Hier frage ich mich ständig, ob und welche Führungskräfte hier am Werk waren.

Bis Montag!  Alles Gute für die Woche…

 

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