Der FC Bayern München – auf ewig an der Spitze? (Teil 1)

Es ist einfach nicht zu leugnen! Selbst die größten Bayern-München-Verächter müssen langsam einsehen, dass dieser sagenhafte Erfolg der letzten Monate einfach das Resultat einer langfristig erfolgreichen Vereinsführung ist.

In allen weltweiten Ligen gibt es praktisch nichts Vergleichbares. Kein Verein hat so eine solide finanzielle Basis und spielt aktuell auf einem so hohen Niveau wie der FC Bayern München.

Aus Sicht einer Unternehmensführung schwebt dieser Club gerade im Paradies:

  • JEDER im Markt will ihr Produkt (Zuschauer, Medien etc.)
  • Keine Schulden – dafür aber viel flüssige Mittel
  • Relativ hohe unternehmerische Unabhängigkeit (Anm: die Rolle der Sponsoren ist unklar!)
  • Top Mitarbeiter (=Spieler) – sehr hohe „fachliche“ Kompetenz.  (Die Creme der internationalen Elite liebäugelt zumindest mit einem Wechsel zu einem deutschen Verein – das hat es so vorher noch nie gegeben)
  • Ein sehr hohes Vertrauensniveau innerhalb des Teams und des Unternehmens

Gerade der letzte Punkt ist für mich der ausschlaggebende Faktor.

Wenn man den Bayern eines nicht nachsagen kann, dann sind es Begriffe wie „windig“, „unzuverlässig“, „sprunghaft“.

Der Erfolg des Unternehmens – in diesem Fall des Vereins – hängt in erster Linie damit zusammen, ob genug Tore geschossen werden, während gleichzeitig ausreichend genug Tore verhindert werden.  Diese binsenhafte Metapher lässt sich trotzdem wunderbar auf den normalen Unternehmensalltag übertragen.

Aber die Tore schießen die Mitarbeiter und kein Uli Hoeness oder ein Karl-Heinz Rummenigge.  Und diese beiden stehen auch nicht im Tor, gleichwohl Herr Hoeness mit seiner Statur eine Menge Schaden automatisch verhindern würde.

Und genau aus diesem Grund höre ich immer sehr genau zu, wenn sich Spieler darüber äußern, wie sie sich im Verein behandelt fühlen.   Und nach über 30 Jahren Zuhören in diesem Metier fällt mir wirklich kein vergleichbarer Verein ein, bei dem intern oder hinterher so oft solche Sätze fallen wie

  • „ich hätte gar keinen Vertrag gebraucht, es ist alles so eingetreten wie mit dem Vorstand am Tisch damals besprochen“
  • „in habe in anderen Clubs mehr verdient, aber hier ist mein Geld pünktlich auf dem Konto!“
  • „ich war noch nie in einem Club wo man sich so darauf verlassen konnte, das das getan was gesagt wird – allerdings muss man die entsprechende Gegenleistung bringen um das hier erleben zu können – dafür bin ich aber jederzeit bereit“
  • „ich will möglichst oft mit einem Erfolgserlebnis zu meiner Familie zurück fahren. Das kann ich hier erleben.“
  • „leider kam ich nicht immer zum Zuge, deshalb bin ich auch weg. Aber ich bin immer fair und menschlich behandelt worden, das findet man wirklich selten.“

Die größte unternehmerische Leistung – insbesondere von Herrn Hoeness – liegt im Aufbau enorm starker Wurzeln:  finanzielle Solidität und außergewöhnlich hohe Vertrauenswürdigkeit! (s. ADAC)

Natürlich klingt das im Zuge seiner persönlichen Steueraffäre etwas paradox. Aber er weiß selbst am besten, welchen unverzeihlichen Fehler er hier begangen hat.  Mit einem einzigen persönlichen Fehlverhalten bringt er sogar dieses riesige Monument des Vereins  ins Wanken.

Und damit zurück zur Eingangsfrage:  Auf ewig an der Spitze?

Viele sagen sofort ja – aber leider spricht viel dagegen. Doch das werden wir in den nächsten Monaten hier weiter behandeln.

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