Osterzeit – oder – die Stunde der besonderen Art…

Zeit mit seinen liebsten Menschen zu verbringen, ist eines der wertvollsten Dinge, die man wohl im Leben tun kann. Doch – wie kann man diese kostbare Zeit auch kostbar nutzen?

Das mag jetzt seltsam klingen und ich weiß auch nicht, an wen Sie selbst jetzt dabei gerade gedacht haben.

Ich hatte an Ostern jedenfalls ein wirklich schönes Erlebnis gehabt, welches ich hier teilen möchte.

Meine achtzehnjährige Tochter kam an Ostern zu Besuch und wir beide freuen uns über diese Treffen sehr. Doch manchmal stehen auch wir so vor der Frage: wenn wir nicht gerade gemeinsam draußen unterwegs sind, was fangen wir beide zu Hause sitzend miteinander an, ohne uns ständig über die besten aktuellen amerikanischen Fernsehserien zu unterhalten? Und die Anekdoten aus den vergangenen Wochen sind auch schnell erzählt!

Da ich in der Osterwoche gerade beim Aufräumen war, fiel mir dabei ein altes Coaching-Werkzeug in die Hand.  Es ist eine Box mit 6 verschiedenen Kartenstapeln. Das Ganze nennt sich:  Sinnierkarten von Janus & Jokisch.

Irgendwie kamen meine Tochter und ich dann auf die Idee, uns das näher anzuschauen und gemeinsam auszuprobieren. Das war dann auch für mich eine Premiere, darf ich Ihnen verraten.

Das saßen wir beide also – gemeinsam auf der großen Couch – die Box zwischen uns und waren gespannt, was uns erwartet.

Der gängigste Spielmodus ist folgender:   jeder zieht von einem Stapel drei Karten. Eine kann sie/er verwerfen — eine Frage stellt man an sich selbst – und die dritte Karte stellt man an einen Partner.   Das Ganze lässt sich natürlich auch in Gruppen durchführen.

Das geht gut mit 4 der 6 Stapel:   Leben I  —-  Leben II —-  Beziehungen — Beruf
Der fünfte Stapel beinhaltet einfach nur ein Statement, über das man sich austauscht, was jedem dazu einfällt (nur eine Karte)
Der sechste Stapel beinhaltet ein interessantes Zitat, welches man für sich auf Stimmigkeit reflektiert.

Als meine Tochter zwischendurch sagte „Ui, das geht aber wirklich ins Weiterlesen

Die 5 Sprachen der Liebe

Eine erfolgreiche Beziehung zu führen…… (das haben nur meine Eltern geschafft)

Ostern steht vor der Tür und die meisten Führungskräfte haben mal wieder Gelegenheit, Zeit mit ihren Partnern zu verbringen.  Aus diesem Grund stelle ich heute mal ein ganz anderes Thema vor, welches dazu beitragen kann, das erfolgreiche Miteinander auch zu Hause zu fördern.

Synergie gibt es schließlich überall auf der Welt – gerade zu Hause in den Familien und den Partnerschaften.

Wie schwer es ist, Synergien auch im privaten Umfeld zu schaffen, weiß ich nur zu gut — und so beschäftige ich mich immer mal wieder damit, was denn gute Beziehungen nachhaltig zum Blühen bringt.

Dabei bin ich auf ein Buch von Gary Chapman gestoßen, mit dem Titel:  „Die 5 Sprachen der Liebe“.

Es ist immer faszinierend, dass man sich manchen Titeln schwerlich entziehen kann. Die Neugier war da – also habe ich gekauft und gelesen.

Ich finde den Grundgedanken dahinter sehr schlüssig, auch wenn er letztlich nicht alle Beziehungsprobleme lösen wird.

Hier mal die wichtigsten Thesen: Weiterlesen

Der Wahnsinn der Hektik

Ich hatte das Glück und Vergnügen für ein paar Monate in einem sehr erfolgreichen und renommierten Technologie-Unternehmen zu arbeiten. Das Unternehmen hat öfter schon seine Besitzer gewechselt und wird nun von einem ausländischen Investor kontrolliert.

Börsennotierte Unternehmen haben bekanntermaßen die Angewohnheit ihren EBITDA zu optimieren, wogegen natürlich nichts zu sagen ist.  Ein gesunder EBITDA ist die größte Lebensversicherung eines Unternehmens und seiner beteiligten Mitarbeiter überhaupt.

Jetzt rede ich natürlich nicht von einem optimalen EBITDA, sofern es ihn überhaupt gibt, sondern von einem gesunden EBITDA.  Hier gibt es in der Unternehmerbranche sowieso völlig unterschiedliche Ansichten.  Das reicht von „Maximierung des EBITDA“  (wie z.B. die meisten börsennotierten Unternehmen) über das Modell GE zu Zeiten von Jack Welch  (lieber maßvolle, aber dafür kontinuierliche Gewinne)  bis hin zu Leuten wie Götz W. Werner der solche Sätze sagt,  „Wenn am Ende des Jahres ein großer Gewinn herausspringt, dann hat das Unternehmen etwas falsch gemacht – dann hat es zuwenig in die Zukunft und die Mitarbeiter investiert.“

Im eingangs erwähnten Fall hat man es also mit der ersten Kategorie zu tun.

Was mich hier besonders beschäftigt, ist die Tatsache, dass man von einem Tag auf den Weiterlesen

Was motiviert Mitarbeiter? Was funktioniert wirklich?

Da habe ich eine klare Antwort:  gute Resultate!

Wenn man schon Tag aus Tag ein in einen Betrieb marschiert, dann wird man auf Dauer nur dann motiviert bleiben, wenn man spürt, dass der eigene Beitrag auch wirklich zu spürbaren Ergebnissen führt.  Natürlich kommen noch ein paar begleitende Parameter dazu wie Vergütung, Betriebsklima etc.

Aber im Wesentlichen erhält sich die Motivation durch positive Ergebnisse durch den Mitarbeiter oder das eigene Team verursacht. Andersherum:  nichts demotiviert mehr, als wenn man spürt, dass die eingebrachte eigene Energie überhaupt nichts Spürbares bewegt oder – noch viel schlimmer – nur anderen so richtig nützt – wie z.B. exorbitanten Manager-Boni etc.

Meine Aussage wird unterstützt durch eine Harvard-Studie, die der Frage nachging „was funktioniert denn nun wirklich?“ hinsichtlich der dauerhaften Mitarbeitermotiviation.  Den Managern wurden vier Möglichkeiten zur Auswahl gegeben:  Klare Ziele / Incentives und Boni / Lob und Anerkennung und Wirkung bei der Arbeit.   Die Manager tippten zu einem Großteil auf „Lob&Anerkennung“ – und lagen damit meilenweit neben dem wahren Motivationsfaktor.  Die Mitarbeiter an der Basis befragt, antworteten überwiegend darauf mit „Wirkung bei der Arbeit“.

Das ist auch logisch.  Wer möchte am Abend schon nach Hause gehen mit diesem flauen Gefühl, „wieder viel gemacht, aber wenig spürbar bewegt“. Wie vielen Menschen mag das wohl so ständig gehen?

Nun – das klingt einleuchtend.  Aber wie schafft man es als Führungskraft, diese Wirkung der eigenen Beiträge sichtbar zu machen?

Das geht auf verschiedene Weisen und es ist nicht sonderlich schwer.  Das Problem liegt zunächst wieder mal auf der Seite der Wahrnehmung. Ich hörte in einem Seminar einmal folgende Anekdote:  unterhalten sich zwei Männer. sagt der eine zum anderen: „und, was machst Du nächste Woche?“ – „ich gehe arbeiten  –  und Du?“  „ich gehe Ergebnisse erzielen“ erwiderte der andere.

Unbestreitbar sind die überwältigende Mehrzahl der arbeitenden Menschen sehr stark beschäftigt.  „They are busy“ würde man in Neu-Deutsch sagen.  Aber wie effektiv ist ihre Arbeit wirklich?  Wieviele Projekte bleiben unter ihren Möglichkeiten wegen Missverständnissen und mangelhafter Planung?  Wieviele interne Aufgaben verlaufen unbefriedigend wegen fehlenden Abstimmungen und unklaren Vorgaben?  Wieviele strategische Initiativen verlaufen im Sand wegen schlechter Führung?  Wieviele Meetings werden als leere Kilometer bewertet?

Würde man diese leeren Kilometer einmal tatsächlich in Euro bewerten würde man die Summe nicht glauben.  Man muss sich schon wundern, dass immer noch so viele gute Produkte und Dienstleistungen am Ende zustande kommen.

Der Schlüssel liegt im Fokus auf Resultate und persönliche Beiträge.  Wenn man einen Mitarbeiter trifft, dann sollte man ihn nicht fragen „und, wie läuft’s“ oder „und, woran arbeiten Sie gerade?“, sondern man sollte immer danach fragen, was heute bereits erfolgreiches gelungen ist, welche Resultate erzielt werden, was sich gerade konkret zum Nutzen des Unternehmens verändert durch dessen Leistung.

In Jour-Fixen – diesen berühmt-berüchtigten Zusammenkünften aus denen die meisten von uns mit weniger Energie hinausgehen als sie hineingegangen sind – in diesen regelmäßigen Meetings sollte man sich nicht berichten lassen, woran gerade gearbeitet wird und was mal wieder schief gegangen ist, sondern man sollte sich auf das konzentrieren, was tatsächlich erreicht wurde.

Meistens fehlt es aber den Managern in diesen Runden an den Werkzeugen um tatsächliche Veränderungen und Resultate auf Wochenbasis darzustellen. Da die Ziele meist abgehoben sind und die Messgrößen sogenannte Ergebnismessgrößen sind — also Messgrößen die immer erst nach dem Ereignis feststehen — so kann man die tatsächlichen Erfolge und das kontinuierliche Vorankommen der Organisation z.B. auf Wochenebene nicht wahrnehmen und man verfällt zwangsläufig dazu, die Aktivitäten zu kontrollieren und zu bewerten als tatsächliche Ergebnisse.

Aber Tätigkeiten zu bewerten fällt uns Managern oder Führungskräften wesentlich schwerer als konkrete Resultate. Wir sind ja nicht immer dabei im operativen Geschäft und so fällt es unseren Mitarbeitern stets leicht für fehlende Ergebnisse irgendwelche Umstände als Entschuldigungen heranzuführen.

Ich habe gerade wieder in einem interessanten Artikel im Harvard Business Review eine Studie gelesen, die sich mit dem Phänomen der Meetingkulturen auseinandergesetzt hat.  Die wichtigste Erkenntnis davon ist mal wieder trivial, aber trotzdem treffend:  die meisten Mitarbeiter empfinden die regelmäßigen Jour-Fix-Meetings als verschwendete Zeit.  Der Hauptgrund hierfür liegt in der Tatsache, dass viel zu viel und ausdauernd gejammert wird.

Man hört ständig was nicht funktioniert, anstatt sich auf Ergebnisse und ihre Erreichung zu konzentrieren.

Kluge Ansätze das zu lösen sind zum Beispiel die von mir sehr geschätzten
„4 Disziplinen der Umsetzung“ von FranklinCovey – ein System zur konsequenten Erreichung der wichtigsten Geschäftsziele oder z.B. die sogenannte EOA, die ergebnisorientiere Aufgabenbeschreibung von Boris Grundl – die ein kluger Gegenentwurf zu den herkömmlichen Aufgabenbeschreibungen und den Jahreszielplänen für Mitarbeiter darstellt.

„Mehr Zeit für Führung“ – OK, aber was heißt das konkret?

Es gibt zwei magische Zahlen in Bezug auf gute Führungsarbeit:
> 30% und <10%!

Diese beiden Zahlen sind Antworten auf folgende beiden Fragen an Führungskräfte in einem Leadership-Seminar:

1. Wieviel Prozent der Arbeitszeit sollte man als Führungskraft für „echte Führung“ und nicht für Tagesaktualitäten und Micro-Management aufbringen?    Antwort:  mehr als 30% seiner Arbeitszeit (in höheren Positionen sogar mehr!)

2. Wieviel Prozent der Arbeitszeit bringt eine durchschnittliche Führungskraft für „echte Führung“ tatsächlich auf?  Antwort:  < 10%.

Konkret in Zahlen ausgedrückt heißt das – auf Basis einer 50 Stunden Woche – dass man weniger als 5 Stunden für echte Führung investiert, während man aber mehr als 15 Stunden dafür aufbringen sollte.  15 Stunden!  Das sind fast zwei reguläre Arbeitstage allein für echte Führung.

Diese Zahlenübung können Sie spontan mit praktisch jeder Ansammlung von Managern machen und sie kommen immer zu den selben Aussagen.   Und im selben Atemzug in dem Sie die Diskrepanz aufzeigen, merken Sie im Raum sofort eine Stimmung von Widerstand.  Eine unbehagliche Stimmung liegt im Raum die jeder kennt, wenn der Verstand einem etwas mitteilt, was vernünftig erscheint („man sollte weniger Süßes essen und sich mehr bewegen“) und eine innere Stimme einem sofort signalisiert, dass das eigentlich gar nicht geht. Dieses mulmige Gefühl von „ja…. aber“. Und Sie müssten das kollektive Aufatmen spüren, wenn der erste in der Runde sich traut, Argumente zu finden, warum das in der Praxis eigentlich nicht durchzuhalten ist.

Alle nachfolgenden Diskussionen kranken an einem Problem:  alle glauben zu wissen, was sie unter „mehr Zeit für Führung“ eigentlich verstehen, aber bei näherer Betrachtung Weiterlesen

Einer der es ernst meint und die Sache mit der Säge

Erkenntnis No 1 diese Woche: Ist die Säge stumpf, geht wenig.

Erkenntnis No 2: Man kann mit einem positiven Menschenbild  enorm erfolgreich sein!

Bevor ich über das faszinierendste Leseerlebnis der letzten 10 Jahre im Zuge von guter Führung berichte,  muss man immer und immer wieder die Erinnerung daran setzen, wie wichtig es ist, seine physische, mentale, soziale oder Sinn-Säge scharf zu halten.

Eigentlich sollte ich den Sonntag bei Sonnenschein irgendwo in den Bergen verbringen. Der heutige Montag war laut meinem Kalender einzig und allein zum „Säge schärfen“  – also zum Regenerieren – vorgesehen…

Aber ich liege in der Augenklinik und musste eine akute OP über mich ergehen lassen. Auch wenn schlicht das Älterwerden für die Risse in meiner Netzhaut verantwortlich sind, so zeigt die Natur uns auf sehr direkte Weise unsere körperlichen Limits auf.

Wir können hier im Blog soviel über Führungsprinzipien philosophieren wie wir wollen – die Säge regelmäßig zu schärfen ist und bleibt das oberste Gebot für jeden – das gilt auch und insbesondere für Führungskräfte. 🙂

Sonst verpasst man nämlich auch die Chance, etwas ähnlich Grossartiges zu schaffen, wie zwei aussergewöhnliche Unternehmen, welche ich an dieser Stelle behandeln werde.

Nein, ich rede nicht von Siemens, die zum x-ten Mal ihre Organisation auf den Kopf stellen und Tausende von Mitarbeitern nach Hause schicken, anstatt ihre Energien in Kundenzufriedenheiten und Innovationen zu stecken, oder gar die Deutsche Bank, die es Weiterlesen

Die Krux mit den Meetings!!

Ich kenne kaum jemanden, der Meetings mag! 

Dabei sind Meetings eines unserer wesentlichsten Führungsinstrumente – und sinnvoll sind sie im Grunde auch noch: Hier treffen sich Menschen um hoffentlich etwas gemeinsam voran zu bringen!

Das Thema ist vermutlich so alt wie es Unternehmen gibt.  Jeder beklagt sich über die fehlende Effizienz und als Gegenmittel gibt es tonnenweise Meeting-Regeln, welche kaum einer kennt und schon gar keiner wirklich befolgt.

Das Haupthandicap für erfolgreiche Meetings ist die fehlende Zeit der Vorbereitung. Weder der Organisator, noch die Teilnehmer nehmen sich die Zeit, sie gut genug vorzubereiten.  Man ist ja schon froh, wenn man bei der täglichen Hektik es überhaupt pünktlich ins Meeting schafft!  (was auch schon als Erfolg angesehen wird…..)

Deshalb reduzieren wir das Problem mal wieder auf das Wesentliche:

Egal ob Initiator oder Teilnehmer, schauen Sie sich noch VOR Montag-Vormittag  genau an, welche Meetings Sie in der anstehenden Woche vor sich haben!

Schritt 1:   Welche 1-3 von ihnen sind die absolut wichtigen Meetings für Sie?

Schritt 2:   Planen Sie sich aktiv Zeit zur Vorbereitung dieser Meetings im Kalender ein!

Hier die wichtigsten Fragen zur Vorbereitung:

Als Initiator vor dem Meeting:  1.  Was muss am Ende der pünktlich eingehaltenen Zeit als Ergebnis wirklich herauskommen?   2. Was kann ich tun, damit alle Teilnehmer das Meeting hinterher als Bereicherung und nicht als Belastung empfinden?

Als Initiator zu Beginn des Meetings:  5 Minuten investieren, um die gemeinsame Erwartung an den erfolgreichen Output des Meetings zu definieren.  Nur 5 Minuten!! Aber wertvoll investiert!

Als Teilnehmer vor dem Meeting:   1. Was muss am Ende des Meetings herauskommen, so dass ich das Meeting als Erfolg werten kann.   Ist dies dem Initiator bewusst?  Wenn nein – kläre ich die Erwartung vorher ab.      2. Was kann ich dazu beitragen, dass alle das Meeting hinterher als Bereicherung und nicht als Belastung empfinden?  (Was zeig ich, was lass ich lieber weg?)

Das ist schon alles…..     Probieren Sie es aus.

Und wer es mit Telefonkonferenzen zu tun hat, der kann sich über folgenden Link zum Wochenstart genüsslich amüsieren!   Hier geht’s lang

Ist Apple ein großartiges Unternehmen?

Da ist er also :  Der WELTREKORD!  

Noch nie hat ein Unternehmen in einem Quartal so viel Geld verdient wie Apple — und die Welt staunt.  Zumindest kann man das annehmen, wenn auch wirklich jede halbwegs ernst zu nehmende Gazette diese Meldung in die Welt trägt.

Eigentlich müsste ich mich freuen über solche Meldungen. Aber ich freue mich nicht.

Schließlich stelle ich meine ganze berufliche Arbeit in den Dienst, Unternehmen erfolgreich zu machen.

Das hat viele Motivationen:

  • Erfolgreiche Unternehmen können nur existieren, wenn sie Bedürfnisse der Menschen befriedigen.
  • Erfolgreiche Unternehmen schaffen Arbeitsplätze und sind damit wertvoll für alle Menschen, die ihren Lebensunterhalt damit bestreiten können.
  • Erfolgreiche Unternehmen zahlen Steuern, mit denen wieder um Sozialwesen, die Infrastruktur und letztlich Kunst, Kultur etc. finanziert werden können, ohne die das Leben für uns alle weniger lebenswert wäre.

Gibt es keine erfolgreichen Unternehmen, tun sich z.B. Staaten wie Griechenland oder Spanien sehr schwer.   Gab es mal erfolgreiche Unternehmen und werden sie weniger erfolgreich wie z.B. in Frankreich, dann entsteht ein Heer an Arbeitslosen, die sich nicht mehr schnell genug in eigenständige Unternehmer verwandeln können und die Krisen nehmen ihre Fortsetzungen.

Ein Hoch auf erfolgreiche Unternehmen also — und trotzdem freue ich mich nicht über die Weltrekord-Meldung.

Das wäre einfach anders, würde man gleichzeitig hören, dass ein Unternehmen wie Apple

  • die weltweit besten Löhne und Arbeitsbedingungen in Thailand, China, Kambodscha etc. zahlen würde oder unterstützt
  • nicht jedes internationale Steuerschluploch wie Irland, Luxemburg etc. nutzen würde

dann würde ich mich wirklich über eine solche Weltrekord-Meldung freuen.

Aber nach der Faktenlage die mir zumindest vorliegt, ist der Weltrekord mal wieder nicht anderes als der Beweis der Fähigkeiten der Top-Manager, die Einnahmen zu maximieren und die Kosten zu optimieren.    Das ist aber auch schon alles.

Damit ist für mich Apple kein großartiges Unternehmen – denn wirklich großartige Unternehmen orientieren sich an vier Eigenschaften:

1. Kontinuierlicher wirtschaftlicher Erfolg   (diesen Faktor deckt Apple definitiv meisterlich ab)

2. Höchste Kundenloyalität  (Bei diesem Faktor stehen sie nach wie vor gut da, auch wenn die Anhängerschaft und der Hype nachlässt)

3. Eine hohe interne Vertrauenskultur    (diesen Faktor würde ich , zumindest bei den Produktionspartnern anzweifeln)

4. Eine Beitrag für die Gesellschaft, von der man schließlich lebt   (diesen Faktor sehe ich bei Apple in keinster Weise. Apple nutzt die Möglichkeiten, das Geld aus der Gesellschaft für eigene Zwecke herauszuziehen, aber allein die Steuerpolitik zeigt, dass sie kein Interesse an einem gesellschaftlichen Beitrag haben)

Meine Sehnsucht nach großartigen Unternehmen lässt nicht nach und auch wenn ich gerne die Produkte von Apple nach wie vor gerne einsetze, so  kann ich dieser Rekordmeldung leider nichts abgewinnen.

 

Führungsleitsätze auf dem Prüfstand

Wir wissen alle, dass Glaubenssätze und Überzeugungen unser Handeln lenken.

Zwei der wichtigsten Glaubenssätze in unserer Wirtschaftswelt sind im Moment:  „Wachstum“ und „Shareholder-Value“.

Anders ausgedrückt:   Wenn wir nicht wachsen, geht alles den Bach hinunter   bzw.  Wenn wir die Shareholder (also die Anteilseigner) nicht zufrieden stellen, gehen wir auch den Bach hinunter.

Das mag für viele überzeugend und plausibel klingen, aber diese Glaubenssätze sind zunächst einmal nicht vollständig, und sie lenken unser Handeln eindeutig in ganz bestimmt Bahnen, die langfristig für uns alle möglicherweise nicht gut ausgehen werden.

Glaubenssätze sind mächtig und sollten immer mal wieder auf den langfristigen Erfolg hin abgeklopft werden.

Heute beschäftige ich mich mal mit weiteren ganz interessanten Sätzen, die man mal wirken lassen sollte und vielleicht kann man den ein oder anderen Satz für sich übernehmen!

Fangen wir mit dem Satz an „ein Mensch der sich nicht verstanden fühlt, entzieht uns die Erlaubnis ihn zu entwickeln“ – oder aus Mitarbeitersicht gesprochen:  „Lieber Boss, ich gebe Dir erst dann das Recht mich zu entwickeln oder mich zurecht zu weisen, wenn Du mich verstanden hast.“

Ich weiß noch genau, wie mich dieser Satz schlagartig berührt hatte.
Das hängt wohl damit zusammen, dass man so häufig die Erfahrung macht, dass andere Menschen sich gegen Ideen, Anregungen oder gar Befehle innerlich sperren.  Man macht sich aber so selten Gedanken darüber, woran das liegt.  Und plötzlich spürt man, dass der Schlüssel zur Lösung sehr nahe liegt.  Ich persönlich habe mich immer gesträubt z.B. gegen kritisches Feedback seitens meines Vorgesetzten, wenn ich das Gefühl hatte, er oder sie „sieht mich“ gar nicht wirklich und hat meine Rolle und die Umstände gar nicht wirklich verstanden.
Also sind wir wieder bei der Kernfähigkeit, einfühlsam zuzuhören und die Menschen mit den wir es zu tun haben wirklich zu verstehen.  Sobald dieses Grundgefühl beim Mitarbeiter vorhanden ist, geht alles 1000 mal leichter.

Der nächste interessante Satz:  „Eine gute Führungskraft kann Unterscheidungen treffen!“    Das klingt natürlich zunächst sehr abstrakt, denn man muss sich etwas damit beschäftigen, welche Unterscheidungen wichtig sind.  Die erste Unterscheidung die hier relevant ist, ist der Unterschied zwischen „Beeinflussung“ und „Manipulation“.  Sollten wir überhaupt Menschen beeinflussen?  Ja klar, wie sonst will man sonst mit einem Team zusammen Wirkung und Resultate erzielen, die vielleicht noch nie vorher realisiert wurden?  Jede Form von Entwicklung hat etwas mit Beeinflussung zu tun – man muss nur gut die Unterscheidung zur „Manipulation“ unterscheiden.  Bei Beeinflussung geht es um Freiheit.  Bei Manipulation geht es um Abhängigkeit.  Es ist müßig zu erwähnen, welche der beiden Tätigkeiten etwas mit guter Führung zu tun hat.
Eine weitere wichtige Unterscheidung liegt im Wechsel zwischen „Nähe“ und „Abstand“. Eine gute Führungskraft beherrscht beide Zustände im stetigen Wechsel.  Ausschließlich Abstand ist genauso wenig effektiv in der Führung und Entwicklung von Menschen wie zuviel Nähe.

Satz #3: „Führung zu lernen und anzuwenden ist der Lebenssinn an sich“. Seine eigene Stimme zu finden, und anderen dabei zu helfen ihre Stimme zu finden und zu leben – darum geht es eigentlich bei wirklich erwachsenen Menschen.  Menschen, die unter Leadership vorzugsweise Management verstehen, werden mit diesem Satz nicht viel anfangen können. Menschen die den Kern von Führung verstanden haben – nämlich sich selbst und andere in ihren Fähigkeiten zu entwickeln um gute Resultate zu erzielen – die werden diesen Satz sofort verstehen.  Wer diesen Satz verinnerlicht hat, der ist im Leben einen großen Schritt voran gekommen!

 Satz #4:  „Ein Team das die Basics beherrscht, spielt stets im oberen Drittel der Tabelle“.  Dieser Satz lässt sich ebenfalls auf die Fähigkeiten von Führungskräften umlegen:  „Eine Führungskraft, die die Basics beim Thema Führen von Menschen beherrscht, spielt stets im vorderen Drittel“.  Es gibt tatsächlich viele Register die man bei Führung ziehen kann, aber das Beherrschen von ein paar Basics ist wirklich essentiell.   Diese Basics lassen sich insbesondere in den Konzepten „The Speed of Trust“ von Stephen M.R. Covey und „Leading Simple“ von Boris Grundl recht gut nachlesen und einstudieren.

Satz #5:  „Die Geldsprache bringt alle Menschen zusammen“.  Dieser Merksatz hilft, wenn sich z.B. Vertrieb und Technik mal wieder streiten und aneinander vorbei reden.  Bringen wir die Themen auf die Geldebene und man erzielt recht rasch Einigungen und Ergebnisse.

Satz #6:  „Erfolgreich zu sein ist anstrengend.  Aber nicht erfolgreich zu sein ist noch anstrengender“.   Ein wahrer Satz.  Er lenkt unsere Aufmerksamkeit und das Interesse auf Ziele anstatt Anstrengung.  Wenn wir mit unseren Teams gute Resultate liefern, dann strengt das zwar an, aber was sonst sollten wir anstreben?    Hierzu passt auch die Anekdote:  Treffen sich zwei Freunde am Sonntag Nachmittag. Fragt der eine den anderen:  „Und , was machst Du nächste Woche?“  „Ich gehe arbeiten – und Du?“  „Ich gehe Ergebnisse produzieren“.

Satz #7: „Es geht bei Führung nicht darum, bessere Menschen aus uns zu machen, sondern ausschließlich darum, Wirkung zu erzielen.“   Diesen Satz würde ich diesmal nicht zu 100% unterschreiben. Er ist mir zu schmalspurig und befeuert z.B. die skandalösen Verhaltensweisen heutiger Investmentbanker, Manager etc.  Profitgierige Menschen sind auch auf Wirkung aus – auf kurzfristige Wirkungen. Hier sollte man klar besser differenzieren.  Ich würde den Satz umformulieren:   „Bei Führung geht es darum, mit Hilfe eines Teams nachhaltige Wirkungen und Ergebnisse zu erzielen.  Das Freisetzen und die Entwicklung von Talenten ist dabei grundlegende Aufgabe.“

Satz #8: „Titel heißt Kompetenz-Verdacht“.  Wie wahr!  Wie viele Menschen in Führungspositionen verstecken sich hinter Titel und Positionen.  Keine Frage, ein Titel oder eine Position erweitert den Einflusskreis kurzfristig. Aber ohne eine solide Vertrauenswürdigkeit ist dieser Einflusskreis nach ein paar Wochen und spätestens nach Verlust des Titels oder der Rolle wieder verschwunden.

Satz #9: „Wer gerne Ratschläge gibt, wird in Wahrheit nur gerne gebraucht“.  Ich schätze Führungskräfte, die sich mit Ratschlägen zurückhalten und diese nur von sich geben, wenn sie darum gebeten werden. Alles andere ist wenig souverän.

Satz #10:  „Wir behandeln Menschen so wie wir sie sehen.“  Das ist absolut richtig.  Erinnern Sie sich an Susan Boyle – die englische Casting-Show-Gewinnerin aus 2009?  Der Ersteindruck der Frau war für alle Beteiligten wenig positiv. Entsprechend ablehnend waren die Verhaltensweisen von Publikum und Jury.  Als sie anfing zu singen, hat sich das Verhalten schlagartig gewandelt. Plötzlich sahen alle in der Frau nicht mehr den unattraktiven, talentfreien Möchtegern-Star, sondern sahen einen Rohdiamanten auf der Bühne stehen.  Wir begegnen Menschen tatsächlich so wie wir sie sehen und das sollte gerade uns Führungskräften immer klar sein.  Versuchen wir die Mitarbeiter in ihrer Gänze zu sehen und das Potential zu entdecken.  Wir lassen häufig viel zu viel Talente unentdeckt liegen.

Vielleicht kann der ein oder andere Satz unser Führungsverhalten positiv beeinflussen. In jedem Fall macht es Sinn, von Zeit zu Zeit über solche Sätze nachzudenken.

„Unterwerfung“ oder „Das Lied der Natur“

„Unterwerfung“ – so heißt der jüngste Roman von Michel Houellebecq.  Das Buch ist vor allem in Frankreich in aller Munde aus zwei Gründen:  es ist eine fast gespenstisch reale Vision der Islamisierung Frankreichs und das Buch wurde just an dem Tag des Attentats auf Charlie Hebdo veröffentlicht.

Ich lese gerade dieses Buch parallel zum neuesten Werk meiner Lieblingskünstlerin, der französischen Pianistin Helene Grimaud.  In  „Das Lied der Natur“ zeigt sie sehr eindringlich und poetisch, wie wir uns als Menschen immer weiter von der Natur wegbewegen, hinein in ein völlig materialistisch geprägtes System, welches uns Sicherheit verspricht und doch nur innere Leere produziert, wobei gleichzeitig unser Lebensraum auf diesem Planeten früher oder später hierfür geopfert wird.

Was haben diese beiden Bücher gemeinsam und was haben diese beiden Bücher mit dem Thema Führung und Synergie zu tun?

Beide Werke sind symbolhaft dafür, in wie weit fehlendes Vertrauen die Wurzel aller unserer irdischen Probleme – sei es in Familien, Unternehmen oder auf dem Globus – ist.

Im Buch von Michel Houellebecq schafft es die muslimische Bruderschaft unter der Führung von Mohammed Ben Abbes die Regierungsverantwortung in Frankreich zu übernehmen. Eine Illusion?  Wohl mitnichten!   Die sozialistische Regierung hat ihr Vertrauen nach zwei Legislaturperioden verspielt, man hat Angst vor den Nationalsozialisten als stärkste Kraft  und schon ist ein Mann an der Macht, der bei einer signifikant ausreichenden Zahl von Menschen Vertrauen aufbauen kann – selbst wenn es ein gemäßigter Muslime ist – oder gerade deshalb.
Selbst so vermeintlich fremde Menschen können Vertrauen aufbauen, wenn das Umfeld wenig vertrauensbildend ist.  Das war schon bei Adolf so.

Die Aktienmärkte rauschen nach oben. Eigentlich ein Zeichen von Vertrauen, denn seit je her, waren hohe Aktienkurse ein Ausdruck von echter Wirtschaftsstärke und dem Vertrauen in eine gute Zukunft.  Diesen Indikator zweifle ich diesmal an.  Die Aktienkurse sind ein Trugbild und eher ein Akt der Verzweiflung, weil es für gesunde Renditen derzeit kaum Alternativen gibt. Ich kenne kaum jemanden in meinem Umkreis, weder im privaten noch im beruflichen Umfeld, dem die augenblickliche Lage in der Gesellschaft, in den Märkten oder auf der Welt wirklich behagt.  Die Krise z.B. der Zinsmärkte ist eine Vertrauenskrise, weil die Banken das billige Geld nicht in tragfähige Kredite umwandeln können – dafür fehlen Ihnen auf der Kundenseite die Sicherheiten. (wieder ein Vertrauensproblem)

So richtig will keine gute Stimmung im Land aufkommen:  Ebola scheint zwar verkraftet. Das mit der Ukraine ist aber nicht ausgestanden und berührt unsere Europa-Grenzen spürbar. Der Euro verliert massiv an Wert. Die Griechen rühren die Euro-Debatte wieder an. Der islamistische Terror steht vor der Tür und die vielen Flüchtlinge sind schon längst eingetreten. Der Winter ist auch nicht normal und hält uns gleichfalls vor Augen, dass die Dinge nicht mehr so sind, wie wir sie gelernt und erfahren haben…

So ein richtiges Vertrauen in ein stabiles sicheres Lebensumfeld baut sich irgendwie nicht auf.  Und wenn man innerlich selbst unsicher ist, dann schaut man gerne auf andere Menschen und hofft inständig, dass da jemand sein möge, der ruhigen Kopf behält und cool den Weg in die sichere Zukunft weist:  und schon sind wir wieder beim Thema Führung!

Die Globalisierung beschleunigt den technischen Fortschritt und das kapitalistische System. Selbst die Erz-Kommunisten wie in Russland und China sind vom kapitalistischen System zersetzt und weisen den weltweit größten Anstieg an Milliardären aus.  Sogar die islamischen Staaten kennen sich im Umgang mit ihren Petto-Billionen sehr gut aus, wie man am Irrsinn am Persischen Golf in Metropolen wie Dubai und Kathar bestaunen kann. Aber warum hetzt dies Welt so manisch dem Geld und den Profiten hinterher?   Weil Geld die Lebensressource schlechthin in unserem System darstellt und weil viel Geld vertrauensbildend ist.  Einem Menschen ohne Geld vertraut man nicht – man traut ihm nicht wirklich etwas zu.  Einem Menschen mit viel Geld traut man eine Menge zu und man verhält sich entsprechend unterwürfig ihm oder ihr gegenüber.

Warum stellt man einen neuen CEO an die Spitze eines Unternehmens?   Weiterlesen