Habit #2 – Am Anfang das Ende im Sinn haben – oder – oh je, der Brexit!

Wir steuern sehenden Auges auf ein mittleres Desaster zu – was mit Synergie so viel zu tun hat, wie die britische Küche mit gutem Geschmack.

In den Seminaren zu den “7 Wegen zur Effektivität” kommt immer wieder die Frage nach der Reihenfolge der effektiven Gewohnheiten (auf Neu-Deutsch “Habits”) auf. Warum diese Sequenz und keine andere?

Steven R. Covey hat diese 7 Gewohnheiten ja nicht erfunden – diese sind schon Aristoteles klar gewesen. Stevens Leistung liegt allein in der Tatsache, den richtigen Zusammenhang zwischen diesen 7 Gewohnheiten zu erfassen und ihn in ein praktisch unzerstörbares – weil immer richtiges – Modell zu gießen.

Also liegt eine Logik darin, dass man nur dann “am Anfang das Ende im Sinn haben kann”, wenn man nicht unbedingt in einer emotionalen Opferrolle sitzt. Emotionale Opferhaltungen sind die Zustände, die wir alle zur Genüge kennen – nämlich dann, wenn uns irgendetwas aufregt, wir emotional aufgewühlt sind und in diesem Zustand Dinge tun, die wir hinterher ganz gerne bereuen.

Deshalb ist der Habit #2 nunmal die Habit #1 “proaktiv sein” vorgeschaltet. Proaktiv sein ist das Gegenteil von reaktiv handeln – und das tun wir leider oft. Das beginnt meist schon am Morgen beim Blick auf die Inbox der E-mail der selten ohne Hitzewallungen einhergeht, weil sich dann doch immer wieder Meldungen finden, die man – gelinde gesagt – jetzt nicht gebraucht hätte.

Wir nehmen leider sehr schnell eine Opferhaltung ein, weil vier bekannte Funktionen unseres Stammhirns – Ego, Angst, Gier und Bequemlichkeit – immer wieder stimuliert werden. Wir regen uns auf und die negativen Gedanken führen zu negativen Gefühlen und die münden – meistens – in Handlungen, die langfristig betrachtet meistens nicht sehr förderlich sind.

In der Regel münden sie in späteren Entschuldigungstiraden und sonstige zweifelhafte Versuche, diese unüberlegten Handlungen wieder gerade zu biegen.

Ob das den Briten auch gelingt?

Der Brexit ist in meinen Augen ein Paradebeispiel über die Verletzung der effektiven Gewohnheit “Am Anfang das Ende im Sinn” zu haben. Im Kern heißt diese Gewohnheit nichts anderes, als Dinge möglichst sauber zu durchdenken, bevor man sie startet.

  • Kein vernünftiger Mensch würde auf die Idee kommen, ein Haus ohne guten Plan zu bauen.
  • Kein vernünftiger Mensch würde auf die Idee kommen, in den Irak einzumarschieren ohne sich vorher Gedanken zu machen, wie man das hinterher wieder befriedet…..
  • Kein vernünftiger Mensch würde in ein Meeting gehen, ohne klare Agenda und ohne zu wissen, was man von ihr/ihm im folgenden Treffen eigentlich erwartet….

….würde doch keiner tun….. oder ??

oh ja – wir tun es — und das ständig — immer und immer wieder – im Großen wie im Kleinen — oder wollen Sie z.B. behaupten, Sie hätten den heutigen Tag in der Früh so in Ruhe durchdacht, damit die Wahrscheinlichkeit, dass Sie heute Nacht friedlich einschlafen möglichst hoch ist — oder hatten Sie wieder keine Zeit und lassen den Wirbelwind des Tages einfach wieder auf sich zukommen?

Ich glaube, es würde keiner behaupten, das Referendum der Briten wäre von Anfang an gut durchdacht gewesen. Viele waren oder wurden emotional aufgeladen und die wenigsten sind wohl in einer pro-aktiven Haltung zur Wahlurne marschiert. Hätte man die Ruhe und die Zeit einer echten Expertenorganisation gegeben, all die Konsequenzen einmal in Ruhe zu sortieren und aufzuzeigen und diese sachlich allen Bürgern zu vermitteln, die Sache hätte definitiv eine andere Qualität angenommen – gleichgültig, wie das Votum ausgegangen wäre.

Ob die Energiewende, die Flüchtlingskrise von 2015, der Brexit, “America First” – oder – die nicht geplante Woche, die nicht durchdachte Präsentation beim nächsten Kunden oder das hastig gestartete Projekt im Unternehmen – – alles wird zu mehr vergeudeter Zeit führen, die Scherben später wieder aufzusammeln, als die Zeit die es am Anfang gebraucht hätte, es in Ruhe zu durchdenken und aufzusetzen….   (vom verlorenen Vertrauen einmal ganz schweigen….)

Aber dafür ist meist keine Zeit!

Die Oscars – oder – haben Filme eigentlich Einfluss auf unser Leben?

Es ist wieder OSCAR-Saison und neben dem reinen Unterhaltungswert von Filmen, kann man sich ja auch einmal Gedanken machen, ob sie auch nachhaltige Wirkung auf die Seher erzeugen – schließlich werden stets Geschichten über Menschen erzählt.

Ich schaue mir Filme nach verschiedensten Gesichtspunkten an. Am wichtigsten ist mir dabei, wie gebannt ich den Film während der Vorstellung verfolge und welchen Eindruck er eine Woche nach der Vorführung noch hinterlässt.

Gerade ist wieder Oscar-Saison und die meisten der nominierten Werke in der Kategorie “Bester Film” habe ich mir bereits angeschaut.

Kann man neben der reinen Unterhaltung eigentlich auch was Relevantes für das Leben mitnehmen?

Hier mal ein kleiner Deutungsversuch:

Film No.1: A Star is born

Bradley Cooper hat als Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller (zusammen mit Lady Gaga) zum vierten Mal das Thema verarbeitet: “berühmter Künstler auf dem absteigenden Ast wird von unbekannter Künstlerin durch eigenes Zutun im Ruhm überflügelt, was den alternden Künstler ins Verderben stürzt.”
Zunächst ist das eine Saga über den natürlichen Lauf des Wachsens, der kurzen Zeit der Blüte und des Verwelkens – ein Kreislauf, der uns alle trifft.
Wenn der Film eine weitere Botschaft vermitteln möchte, dann die, dass man auf diesem Zyklus trotzdem gut auf sich aufpassen kann und die anderen, die sich auf ihrem Erfolgstrip befinden, die Absteigenden nicht vergisst. Eigentlich ist es eine Parabel über den Wert von Aufmerksamkeit.

 

Film No. 2: Bohemian Rhapsody

Brian May und Roger Taylor von der Gruppe Queen haben sehr lange an der Verfilmung des Lebens von Freddie Mercury gebastelt. Herausgekommen ist ein sehenswerter Film, der zunächst zeigt, welche Kraft in der Synergie steckt. 1 + 1 = mehr als 2 – und das zeigt die Historie der Band Queen eindrucksvoll. Allein hätte keiner den Erfolg geschafft und auch Freddie Mercury musste letztlich eingestehen, dass er alleine nur die Hälfte wert war.

 

Film No. 3: Roma

Der schwarzweiß-Film eines mexikanischen Filmemachers ist zudem noch in der Kategorie “Bester internationaler Film” nominiert, den er wohl auch sicher gewinnen wird.
Gezeigt werden 12 Monate eines Lebens einer Mittelklasse-Familie in Mexiko City im Jahr 1972. Eine weißes Ehepaar – er Arzt, sie zu Hause bei den 3 Kindern – und zwei indogene Hausangestellte. Sie formen das kleine Familiensystem, in welches mit Hilfe langer Standsequenzen der Kamera intensive Einblicke gewährt werden.
Der Film macht deutlich, wie wenig es hilft, gesellschaftliche Normen aufrecht zu erhalten, um eine Ehe oder Familie erfolgreich zu leben, wenn man sich als Ehepaar aus den Augen verliert. Zudem ist der Film ein wirklich rührendes Beispiel dafür, dass “Herrenmenschen” respektvoll mit ihren Angestellten umgehen können. Hier kann auch mancher Manager sich einmal anschauen, dass man Untergebene respektvoll behandeln kann, ohne dass die Hierarchie gefährdet wird.

 

Film No. 4: Die Frau des Nobelpreisträgers

Ein alternder amerikanischer Schriftsteller gewinnt doch tatsächlich noch den Literatur-Nobelpreis und fährt mit seiner Frau (großartig Glenn Close) zur Zeremonie nach Stockholm.
Der Film macht jedem Zuschauer klar, dass unterdrücktes Potential und Talent eines Menschen früher oder später zum Drama führt. Auf der anderen Seite zeigt er sehr schön, wie unterschiedliche Talente sich zu etwas entwickeln können, was größer ist, als die Summer der Einzelteile.
Prädikat: besonders wertvoll (aber leider nicht auf der Nominiertenliste)

 

Film No. 5: Green Book

Ein schwarzer wohlhabender Klasse-Pianist lässt sich von einem weißen italienisch-stämmigen Bar-Rausschmeißer Anfang der 60er Jahre mit Absicht durch die rassistischen Südstaaten für eine Konzertournee chauffieren.
Ein wirklich gelungenes Rührstück über die Überwindung von feindseligen Paradigmen und eine Ode an den Wert des Hand-Reichens und der Freundschaft. Hier gewinnen (fast) alle!
Solche Filme kann es gar nicht genug für diese Welt geben!

 

Film No. 6: The Favourite

Ein Kostümspektakel in der Zeit der englischen Kriege gegen Frankreich. Ein Intrigenspiel zwischen zwei Frauen um die Gunst der (wirklich sonderbaren) Königin von England.
Wer demonstriert bekommen möchte, wie egoistisches Verhalten aller Beteiligten am Ende nur Verlierer produziert, der schaue sich diesen Film an.
Synergie lebt vom konstruktiven Zusammenspiel wirklich erwachsener Menschen – davon ist in dieser Geschichte weit und breit nichts zu sehen.
Leider weiß ich jetzt schon, dass er filmisch betrachtet nach einer Woche keinen Eindruck mehr bei mir hinterlassen wird.

 

Es ist bekannt, dass die meisten Regisseure nicht nur ein Leinwandspektakel veranstalten wollen, sondern auch eine Botschaft transportieren möchten, um die Welt ein gutes Stück besser zu machen.  Das ist auch in der Liste der Filme klar zu spüren.

Ob das aber wirklich gelingt?

Dieter Hildebrand wurde einmal gefragt, ob er glaube, dass seine Arbeit als Kabarettist die Politik verändert hätte…..  er antwortete sofort und trocken:  „natürlich nicht“

Bei den Filmen dürfte das ähnlich sein.  Und dennoch möchte ich sie nicht missen!

And the Oscar goes to…..

(ich würde ihn Green Book geben…..)

Eine Ode an die Selbst-Disziplin

Disziplin – oder besser – die Selbstdisziplin ist eines der spannendsten Themen mit denen Führungskräfte – und natürlich nicht nur die – zu kämpfen haben. Der Grad der Ablenkung nimmt auch gerade durch die neuen Technologien ein bedrohliches Ausmaß an.

Schauen wir mal, wie Wikipedia die Selbstdisziplin überhaupt definiert:

“Selbstdisziplin oder Selbstbeherrschung bezeichnet ein stetiges und eigenkontrolliertes Verhalten, das einen Zustand aufrechterhält oder herbeiführt, indem es Anstrengungen aufwendet, die den Ablenkungen von einer Zielvorgabe entgegenwirken.

Mehrere Langzeitstudien der letzten Jahrzehnte ergaben, dass das in Tests und Untersuchungen ermittelte Maß der Fähigkeit zur Selbstdisziplin in der Kindheit ein sicheres Indiz war für vielfältigen Erfolg im späteren Erwachsenenleben”.

Anders ausgedrückt: wer die Selbstdisziplin nicht schon in der Kindheit mitbekommen hat, der tut sich im Erwachsenenleben deutlich schwerer (ich kann ein Lied davon singen).

Aber – gemäß des Beitrags von letzter Woche – gebe ich die Zuversicht der Besserung nicht auf….

Man stelle sich also vor, man hätte die Selbst-Disziplin…..

  • sein Handy an einem anderen Ort zu laden als am Nachttisch
  • die E-Mails erst nach dem Frühstück mit seiner Familie zu checken
  • Sonntag am frühen Abend seine Wochenplanung zu machen
  • nicht einzuschlafen, ohne dem Partner eine Gute Nacht zu wünschen
  • sich “die eine Sache” (auf die es wirklich ankommt) für den Tag zu überlegen (damit man wenigstens eine wesentliche Sache erledigt hat…)
  • die Ideen für Einkäufe gleich in eine Einkaufslistenapp zu schreiben
  • Hemden und Pullis ordentlich zusammenzulegen (liebe Güte spart das Zeit und verbessert die Optik…)
  • Schlüssel, Handy, Brille, Geldbörse an einen fixen Ort zu Hause zu legen
  • Schlüssel, Handy, Geldbörse an einem Ort zu haben, wenn man unterwegs ist
  • den Kühlschrank täglich checken, ob etwas am Verderben ist
  • nach dem (Zahn-)Arzttermin gleich den nächsten zur Routineuntersuchung ausmachen
  • seine wichtigsten Ziele wöchentlich zu checken und sich ein Commitment zur Zielerreichung für die Woche zu setzen (und einzuhalten)
  • wenn man zusammen ausgeht, nur ein Handy zur Sicherheit und Navigation mitnehmen
  • täglich genug Wasser zu trinken

Würde das das Leben tatsächlich eher einschränken oder mehr Freiheiten verschaffen?

Würde das das Leben langweiliger machen (weil man nicht mehr so viele Reizpunkte hat?)

Ich glaube jedenfalls an den Satz: “Freedom is in the Discipline” …. und ich liebe Freiheitsgrade…..

Zwei Bücher, so unterschiedlich und doch so gleich – Gedanken zur Zuversicht

Gerade lese ich zwei Bücher gleichzeitig. Das passiert hin und wieder, wenn ich das Gefühl habe, meine Lebenszeit ist zu knapp – während es doch noch so viel zu entdecken und zu erfahren gibt.

Jeden Tag ein Kapitel – von jedem Buch eines – das klappt gut.

  • Viktor Klemperer – seine Tagebücher von 1933 bis 1945
  • Sebastian Barry – Tage ohne Ende

Zwei Autoren – zwei unterschiedliche Szenerien und Zeitalter – und doch erschütternde Parallelen.

In den Tagebüchern von Viktor Klemperer begleitet man ihn fast Tag für Tag durch seine Erlebnisse als jüdischen Professor an der Dresdner Universität – verheiratet mit seiner labilen und kränklichen Frau Eva – konfrontiert mit dem Zusammenbruch gewohnter Strukturen und dem schleichenden Zuziehen einer gewaltigen Schlinge, die ihn und Millionen seiner Glaubensgenossen an den Rand ihrer Existenz (und einen Schritt darüber) bringen wird.

In der Geschichte von Sebastian Barry begleiten wir den Ich-Erzähler Thomas McNulty und seinen Freund John Cole auf ihrem blutigen Weg als Soldaten in der Zeit von 1850 bis zum Ende des amerikanischen Bürgerkrieges.

Was mich genau dazu treibt, Geschichten von der Ausrottung ganzer Völker zu lesen oder zu schauen ist mir noch nicht ganz klar.

Vielleicht ist es diese Diskrepanz zwischen meiner Überzeugung, dass Menschen (sofern einigermaßen reif und erwachsen) für alle Probleme synergetische win-win-Lösungen finden können und der Realität, dass wir alle regelmäßig so kläglich daran scheitern und uns entweder lediglich aus dem Wege gehen, oder uns bekämpfen oder – wie in meinen beiden besagten Büchern – uns sogar versuchen zu vernichten.

Immer und immer wieder hämmert mir beim Lesen der unfassbaren Geschichten der Satz im Hirn “wenn Ihr doch nur…. dann wäre es so viel anders…..” — aber nein – die amerikanischen Ureinwohner sind Untermenschen – äh – Entschuldigung – ich wollte sagen, die Juden sind Untermenschen – und gehören gefälligst zur Seite geräumt – denn wir Bleichgesichter – sorry, ich wollte sagen, wir Nazis sind was Besseres und mit Untermenschen kann man nun mal nicht auf gleicher Augenhöhe existieren. Also weg damit.

Und so lese ich diese Werke, schüttele den Kopf vor Unverständnis und staune dann doch über so kleine Blüten in der verdorrten Wüste der Menschlichkeit, wie z.B. die Geschichte des kleinen Indianermädchens Winona, die von Thomas McNulty und John Cole ganz reizend in die Obhut genommen wird, gleichwohl die beiden Kerle Wochen zuvor in einer völlig schwachsinnigen Racheaktion ihres Sergeants Winona’s Indianerstamm samt ihrer Mutter auf bestialische Weise massakriert hatten.

Oder dieser verzweifelte rührselige Versuch von Viktor Klemperer und seiner Frau, trotz aller Geldnot und existenziellen Einschränkungen ein kleines Häuschen im Norden von Dresden für sich zustande zu bringen.

Immer wieder diese Urkraft, leben zu wollen bzw. überleben zu wollen. Und doch immer wieder konfrontiert zu werden mit den Kräften, die scheinbar bedingungslos dagegen arbeiten.

Und immer wieder die Beispiele von den Menschen, die sich schnell fügen und mutlos aufgeben, etwas synergetisch lösen zu wollen und denen, die trotz aller Widrigkeiten versuchen, zumindest zuversichtlich zu bleiben und hoffen einen Beitrag zu leisten, die Welt doch noch in einen besseren Ort zu verwandeln.

Gerade letzte Woche hörte ich wieder einen Bericht über das Thema “Zuversicht” und darin wurde die bekannte Fabel der drei Frösche erzählt – um den Unterschied zwischen Pessimismus, Optimismus und Zuversicht zu erzählen.

Diese Geschichte geht in etwa so:

Drei Frösche plumpsen (warum auch immer…. die Sinnfrage ist so manchmal nicht immer leicht zu beantworten im Leben…) –

also nochmal…

Drei Frösche plumpsen in einen Topf Sahne und halten sich prustend gerade so mit dem Kopf “über Wasser” – als nach wenigen Minuten der Pessimist unter den Fröschen sagt, “Jungs, das war’s für uns… hier kommen wir nie mehr raus”, stellt daraufhin sein Strampeln ein und versinkt auf den Grund des tiefen Topfes. Der Optimist der beiden verbliebenen Frösche ist eigentlich ganz heiter und sagt “das wird schon…. es geht immer alles gut aus… Rettung wird kommen”, stellt daraufhin sein Strampeln ein und säuft ebenfalls ab. Der zuversichtliche Frosch kann sich dem Optimisten leider nicht anschließen, aber er behält die Zuversicht, dass wenn man es nur weiter probiert, sich doch vielleicht eine Veränderung ergibt. Und so strampelt er weiter und schlägt mit seinen Beinen die Sahne so lange, bis sie zu Butter wird und steigt als einziger überlebend aus dem Topf heraus.

Mir gefällt die Idee der Zuversicht.

Und so werde ich die beiden Bücher zu Ende lesen und mich weiter wundern, wie unreif wir alle immer noch sind.  Aber ich werde den Glauben nicht aufgeben, dass immer mehr Menschen an Reife gewinnen, die echte Synergie, diese Kraft von 1+1=10, in ihr Leben einzubauen.

Wird schon….

PS:  literarisch ist das Buch von Sebastian Barry zudem eine Sensation…

Wer beherrscht eigentlich noch die Basics?

Ich werde immer wieder gefragt, was mich so lange an den Inhalten von FranklinCovey gehalten hat. Hier nun die Antwort!

Wer es nicht kennt – Stephen R. Covey hat 1989 einen Megabestseller mit den “7 Habits of Highly Effective People” in die Welt gesetzt. Das Buch hat mein Leben drastisch verändert und bis heute ist es für mich der beste Kompass für ein gutes Leben den ich kenne.

Stephen R. Covey hatte seine Professur mit 50 an den Nagel gehängt und das Covey Leadership Institut gegründet, um möglichst viele Menschen mit seiner Philosophie in Berührung zu bringen. Nach einer Fusion mit FranklinQuest, einem Hersteller von Zeitplanungswerkzeugen, kam es dann zur heutigen börsennotierten Firma FranklinCovey.

Ein Satz ist mir von Stephens Meisterwerk sinngemäß immer in Erinnerung geblieben: “in einer Welt, in der sich alles rasend schnell ändert und es kaum noch Stabilität gibt, tut es gut, sich an Dingen zu orientieren, die zeitlos und universell sind: er nennt sie Prinzipien. Sie wirken wie Grundgesetze, geben Halt und gelten immer und überall.

Während viele sich der Sucht nach einem tollen Image (einer tollen Hülle) und austauschbaren Werten wie Reichtum, Materialismus, Anerkennung, Positionen etc. hingeben, gibt es andere, die sich an Grundprinzipien orientieren. Diese Menschen konzentrieren sich auf die “Basics” – und wer die “Basics” beherrscht, kann niemals wirklich untergehen.

Hier mal ein paar Klassiker:

  • wer ernten will muss vorher säen
  • man kann auf Dauer nicht mehr Geld ausgeben als man einnimmt
  • eine langfristige Beziehung erfordert gegenseitigen Respekt und gegenseitigen Nutzen
  • ich habe stets die Wahl, aber ich muss die Verantwortung für sie übernehmen
  • wenn wir gute miteinander kommunizieren wollen, sollte ich Dich erst einmal verstanden haben
  • seine “Säge scharf halten” – gesundheitlich, mental, sozial, spirituell

Wer Prinzipien in das Zentrum seines Lebens setzt, der kommt stets weiter als andere, die variable Werte ins Zentrum stellen.

Stellen wir uns einmal einen Mann vor, der seine Familie ins Zentrum seines Lebens stellt. Davon gibt es viele und dennoch ist es nicht sonderlich effektiv das zu tun.

Dieser Mann hat heute Abend vor, mit seiner Frau in die Oper zu gehen und bekommt kurz vor Feierabend einen Anruf seines Chefs, der ihn bittet, noch dazubleiben, um mit ihm eine sehr dringende Kundenpräsentation für morgen fertigzustellen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird dieser Mann seinem Chef absagen, weil seine Familie sein all und alles ist.

Drehen wir die Sache nun um: wir haben einen zweiten Mann, der die Arbeit ins Zentrum seines Lebens stellt. Auch davon solle es viele geben, habe ich mir sagen lassen. Und auch das ist nicht sonderlich effektiv:

Auch er wollte heute Abend mit seiner Frau in die Oper gehen – aber die Anfrage seines Chefs zur Vorbereitung einer dringenden Kundenpräsentation kann er unmöglich ablehnen. Also greift er zum Hörer und das Gespräch beginnt mit den Worten “Du Schatz, hör mal…. “ Den Rest können wir uns denken und die Stimmung seiner Frau auch.

Beide beschriebenen Männer glauben das Richtige zu tun – und doch gehören sie nicht zu den Menschen, die die Basics beherrschen.

Was würde ein Mensch in der gleichen Situation tun, der nicht Werte wie “Familie”, “Arbeit”, “Reichtum”, “Anerkennung” etc. ins Zentrum seines Lebens stellt, sondern Prinzipien?

Er könnte ein Prinzip anwenden, welches in etwas lautet: “einer guten Entscheidung geht eine reifliche Überlegung voraus”.

Würde dieser Mensch dieses Prinzip stets befolgen, würde er situativ – nach einer erbetenen Bedenkzeit (die berühmte „Pausentaste“)  – sich entweder für die Oper oder für seinen Chef entscheiden – je nach dem zu welchem Schluss er kommt.

Warum würde die Enttäuschung des “Abgelehnten” nicht sehr tief sitzen und schnell vergessen sein oder sogar respektiert werden? Weil der “Abgelehnte” im Gegenzug oft genug erlebt hat, dass unser Mensch sich situativ auch anders entschieden hat – eben weil er das Prinzip lebt, situativ sich erst gut zu überlegen, bevor er entscheidet – und damit beherrscht er ein sogenanntes Basic.

Ein früherer Trainer vom Fussballbundesligisten SC Freiburg hat einmal weise gesagt: „wer im Fussball die Basics beherrscht, der spielt stets im oberen Drittel der Tabelle mit. Vielleicht wird man nie Meister, aber man spielt immer oben mit und das Wort “Abstiegsangst” ist ein Fremdwort.“

Ein kluger Gedanke wie ich finde und er liefert die Begründung, warum ich solange den Inhalten von FranklinCovey die Stange halte: FranklinCovey konzentriert sich ausschließlich auf die  “Basics” und keinerlei modische Managementmethoden, die kommen und gehen.

Ob “die 7 Wege zur Effektivität”, “die 5 Entscheidungen außergewöhnlicher Produktivität”, “die 4 Rollen effektiver Führung”, “Schnelligkeit durch Vertrauen”, “Project Management Essentials”, “die 4 Disziplinen der Umsetzung”, diese Inhalte sind in jedem Land der Erde akzeptiert und gelten in 100 Jahren genauso wie heute.

Das einzige “Problem”, welches ich in meinen Seminaren immer wieder auftaucht, ist der Ausspruch von manchen Teilnehmern die sagen, “das Training ist super, aber wirklich neu ist das alles nicht…..” und eine gewisse Ernüchterung ist ihnen ins Gesicht geschrieben.

Hierauf habe ich immer nur eine Antwort: „Es kommt nicht darauf an, ob wir Dinge bereits kennen oder wissen – es kommt darauf an, ob wir das gute Wissen auch wirklich anwenden….“

…und dann wird es für ein paar Sekunden immer ganz still im Raum….

Totengräber SUV – oder – wie man den Ast abschneidet, auf dem man sitzt

Der Ansporn für diesen Blog kam mir in der ersten Januar-Woche im Urlaub beim Einkaufen: ich lief auf der Straße, anstatt auf dem Fußgängerweg. Und das Interessante dabei ist, ich mache das zu Hause auch immer öfter. Nicht gerade auf einer Hauptverkehrsstraße, aber ich nehme mir immer mehr die Freiheit, mich von den Autos nicht mehr an den Rand drängen zu lassen!

Das klingt jetzt auf den ersten Blick vielleicht nicht weltbewegend – und doch glaube ich, dass ich bereits Teil einer umumkehrbaren Bewegung bin: die Macht der Autos in unserem Leben wird gebrochen – langsam aber sicher! Der Mensch erobert sich seinen sicheren und sauberen und lebenswerten Raum zurück – und die Autoindustrie ist auch noch selbst dafür verantwortlich!

Vor Jahren las ich ein hochinteressantes Buch von Jared Diamond mit dem Titel „KOLLAPS“ über das Verschwinden von Zivilisationen und deren Hauptursachen. Unvergessen war mir ein Satz in Bezug auf den Niedergang der Zivilisation auf den Osterinseln im südlichen Pazifik.

Der Autor zitiert einen Geschichtsprofessor der während einer Vorlesung den Ausspruch Weiterlesen

Die Sache mit den guten Vorsätzen

Willkommen zurück im Neuen Jahr!

Ca. die Hälfte meiner Freunde und Bekannten nehmen sich immer noch konkrete Vorsätze für das Neue Jahr vor. Die andere Hälfte war schon einmal auf dem Trip und hat es mittlerweile aufgegeben. Viel zu frustrierend.

Und in der Tat – zunächst fühlt man sich wohl bei dem Gedanken, etwas Sinnvolles in seinem Leben für sich zu verändern – aber der Frust über das Scheitern wiegt letztlich stärker.

Wie lässt sich das vermeiden?

Da ich in der Regel nur Dinge empfehle, die ich selbst ausprobiert habe, möchte ich heute über ein Erfolgserlebnis berichten.

Im Jahr 2017 war ich erkältungs- und grippebedingt für ca. 20 Tage körperlich schlecht drauf. Das heißt nicht, dass ich die Zeit bettlägerig verbracht hätte, aber die Tage konnte ich in Bezug auf Stimmung, Laune und Arbeitsqualität mehr oder weniger abschreiben.

Das konnte in 2018 nicht so bleiben! – also schon war er geboren, der gute Vorsatz für’s nächste Jahr: mehr Bewegung, gesündere Ernährung, mehr Schlaf, bessere Planung etc etc.

Hätte ich meinen Vorsatz auf diesem Niveau belassen, würde ich heute mit 100%iger Sicherheit nicht von einem Erfolgserlebnis berichten können.

Hinter einer konsequenten Umsetzung stecken vier Grundgesetze und wenn ich jedem Grundgesetz einen Punkt gebe, dann kann ein erfolgreicher Jahresvorsatz demnach maximal 4 Punkte ergattern.

Den Vorsatz, wie ich ihn eben beschrieben habe – und der dürfte für 90% aller Jahresvorsätze repräsentativ sein – kommt aber nur auf einen halben Punkt (!) und das ist der Grund, warum er gescheitert wäre!

Grundgesetz der Umsetzung No 1: Fokus auf ein messbares Ergebnisziel

Ein Ziel liefert den eigentlich Nutzen, um den es in Wahrheit geht. Ohne ein solches Ziel, Weiterlesen

Highs and Lows 2018

Das Jahr geht zu Ende und ich verfasse den letzten Eintrag für das Jahr 2018. Also stellt sich die Frage: was waren die Highlights und Lowlights aus der Sicht guter Führung im abgeschlossenen Jahr?

Low – Platz 1  Das Britische Parlament – der Brexit ist eine nationale Aufgabe allerhöchster Wertigkeit für die Zukunft des eigenen Landes. Anstatt sich zusammenzuschließen und gemeinsam diesen Beschluss des Volkes mit aller Kraft synergetisch so gut wie möglich umzusetzen, zerfleischen sie sich lieber im Parteienzwist und verpassen Theresa May den aussichtslosesten Führungsposten der Welt.

Low – Platz 2 Das Management von VW/Audi – sie feiern diese Tage wieder Absatzrekorde – aber ich konnte im gesamten abgelaufenen Jahr beim besten Willen nicht erkennen, dass sie gewillt sind, Vertrauen beim deutschen Kunden wieder herzustellen. Nie wieder ein VW!

Low – Platz 3  Horst Seehofer, Bundesinnenminister und CSU-Parteivorsitzender – so viel Ungeschick als Vorbild und Führungskraft auf einem Haufen gibt es selten. Wenn Führungskräfte mehr Schaden anrichten als Nutzen, sollten sie gehen – aber Horst sitzt noch…

Low – Platz 4  Die gesamte Führung der Deutschen Bank in den letzten 15 Jahren Als Deutscher kann ich mich nur noch schämen, wie man unser internationales Paradebankhaus so herunterwirtschaften konnte. Aber Josef ist sich natürlich keiner Schuld bewusst…

Low – Platz 5  Uli Hoeness – bekannter Manager aus dem Fussball – wieder ein erfolgreicher Mensch, der die Zeichen der Zeit einfach nicht erkennt, weil er sich mal wieder für unersetzlich hält. Großer Führungsfehler!

Low – Platz 6 Vladimir Putin – Präsident – er schafft es mit Beharrlichkeit (leider) dieses grossartige Land Russland auf Platz 65 beim Good-Country Index zu führen. Absolut beschämend!

Low – Platz 7  die Pressekonferenz des FC Bayern im November  selten lagen Ursprungsabsicht (Spieler schützen!) und die Kommunikationsqualität der Führungsriege (Rummenigge/Hoeness) so weit auseinander. Ein Paradebeispiel wie es nicht geht! Das geht in die Geschichtsbücher schlechter Führung ein!

Low – Platz 8 Carlos Ghosn – der CEO von Renault / Nissan — mir war sein Superstar-Nimbus schon immer suspekt – – warum reicht ein Millionengehalt nicht aus? Warum muss man auch noch die Firmenfinanzen zum eigenen Vorteil plündern? Egal was dabei herauskommt, wo Rauch ist, ist auch meist Feuer. Chance vertan, Vertrauen in die Managerriege aufzubauen…

Low – Platz 9 Marion Kiechle – ehemalige Wirtschaftsministerin in Bayern – wenn fehlende Kompetenz sich im neuen beruflichen Umfeld zu bewegen zum Verhängnis wird. Quereinsteiger haben es immer schwer.

Low – Platz 10 Ein hochrangiger Siemens-Manager in Görlitz – macht der Belegschaft immer wieder klar, wie aussichtslos die Zukunft an dem Standort wäre, lässt es sich aber nicht nehmen, seinen exklusiven eigenen Fuhrpark der Belegschaft auf dem Firmengelände in aller Regelmäßigkeit vorzuführen

…..aber es geht auch besser:

High – Platz 10 Leonid Vorobyev – russischer Bandleader – er bringt die Welt näher zusammen, in dem er als Russe, mit einer unglaublich talentierten russisch/ukrainischen Band, die Musik der uramerikanischen Superband “Chicago” wiederbelebt und mehr zur Völkerverständigung beiträgt, als mancher Politiker. Gänsehaut! Weiterlesen

Die CDU und die Suche nach guter Führung

Letzter Freitag war ein ungewöhnlicher Tag! Ich habe den ganzen Tag von morgens bis abends auf Phoenix den Livebericht über den CDU-Parteitag verfolgt. Warum nur?

Das hat natürlich etwas mit Führung zu tun. Denn zum einen verlässt die Parteichefin nach 18 Jahre Regentschaft die Brücke und zum anderen steht die Frage für 1001 Delegierte im Raum: wen wählen wir zu unseren neuen Führungsfigur, die uns in eine erfolgreiche Zukunft führen kann?

Diese Frage ist nicht nur sentimentaler Natur. Uns muss allen klar sein, dass den meisten der Delegierten die Hose auch näher ist als die Jacke ist und ihre eigenen Karrieren auf dem Spiel stehen. Gelingt es der neuen Vorsitzenden nicht, den Abwärtstrend für die Volksparteien bei den Wahlen nicht aufzuhalten, verlieren massenweise der Delegierten ihren gutdotierend Job.

Also – das war wirklich in spannender Tag für mich und ich muss sagen , er hat mich nicht enttäuscht.

Selten bekommt mein einen offenen Prozess geboten, bei dem es direkt und messbar darum ging: wem von den drei Kandidaten wird das meiste Vertrauen geschenkt, die Organisation in eine gute Zukunft zu führen? Kein Geschacher in den Hinterzimmern der Macht – ein echter Wettbewerb der Positionen und der Vertrauenswürdigkeit. Großartig!

Aber wie kann es nur sein, dass man kein eindeutigeres Ergebnis erhalten hat als 51:49? Wie kann man so unterschiedlicher Meinung sein, wer besser ist für die Zukunft – gleichwohl die Zielsetzung immer dieselbe ist: “wir bleiben die mit Abstand stärkste Volkspartei und wir wollen wieder bei 40% Zustimmung bei den nächsten Bundestagswahlen liegen!”

Selten, dass eine Organisation ein so klares Ziel vor Augen hat an dem sich alle ausrichten können!

Nur über den Weg ist man sich mal wieder nicht einig – der Weg durch die Mitte oder sich eher mit den Rändern beschäftigen und “konservativer” werden? Und damit sind wir bei einer der schwierigsten Führungsdisziplinen: die richtige Strategie wählen und umsetzen!

Was mir bei beiden Kandidaten gefehlt hat, ist der konkrete Plan, wie man die 40% den jemals wieder erreichen wird. Ich glaube auch nicht, dass dieser existiert und man ihn nur nicht kommuniziert, um dem politischen Gegner keine Angriffsflächen zu bieten.

Der dritte im Bunde – Jens Spahn – hat mir bei seiner Schlussrede auf dem Parteitag in sofern imponiert, als dass er ein schönes Bild von 2040 gemalt hat – das war transparent und anziehend – aber auch bei ihm hat der Plan gefehlt.

Annegret Kramp-Karrenbauer hat auf ihre persönliche Glaubwürdigkeit gesetzt: sie hat ihren “Track Record” mit ihren vielen Ämtern und Wahlerfolgen der Vergangenheit ins Feld geführt und sie hat auf ihren “guten” Charakter der Integrität und der Absicht gesetzt, alles zum Wohle der Partei unternehmen zu wollen. Eine konkrete Strategie konnte sie nicht liefern.

Friedrich Merz hat darauf gesetzt, dass die Delegierten ihn als Anführer wählen, weil er es ist, der die globalen Herausforderungen durchblickt und gewillt ist, ihnen allen die Stirn zu bieten. Nach dem Motto: “lasst jetzt mal den Kuschelkurs der Frauen beiseite – hier stehen ganz anderen Anforderungen im Raum und die müssen mit klarer Kante angegangen werden”. Aber auch ihm fehlte im Grunde der genaue Plan.

Und so bleiben letztlich nur Glaubensfragen übrig, um eine so wichtige Entscheidung nach der richtigen Führungsfigur zu treffen – und das ist eher bedauerlich und zeugt davon, dass allen dreien die Fähigkeit für eine großartige Führungskraft eher abgeht.

Ohne Strategie bleibt nur Hoffnung und das ist mir ehrlich gesagt zu wenig!

Letztlich glaube ich persönlich, dass die Wahl für AKK für die Partei die Bessere war, denn am Ende geht es bei den nächsten Bundestagswahlen wieder nur darum, in mehr als 40% der Köpfe der Bundesbürger die zur Wahl gehen die Überzeugung zu verankern, dass die CDU die wichtigsten Lebensmotive dieser 40% am besten unterstützen kann. Hier traue ich AKK die meiste Kompetenz zu, gut zuzuhören und die richtigen Konzepte zu formulieren.

Ich bin überzeugt, dass sie keine Mini-Merkel ist, sondern sogar die bessere Merkel wird.

Ihren Weg zu beobachten bleibt jedenfalls nicht nur spannend – sondern für uns als Deutsche auch extrem relevant!

Große Frage: Warum schaffen es die wirklich „Guten“ meist nie nach ganz oben?

Das ist eine Frage, die mich schon lange beschäftigt und die mir immer mal wieder gestellt wird.

Zunächst: was versteht man in diesem Zusammenhang eigentlich als „gut“?

Ich definiere an dieser Stelle „gut“ mit folgenden Attributen:

vertrauenswürdig / weitblickend / innerlich unabhängig / konstruktiv / Jack Welch’s 4 E’s+1P, also Energie haben, andere Elektrisieren können, Entscheidungsfreuig sein, Ergebnisorientiert sein, Passion für den Job haben / Die Menschlichkeit zumindest dem Profit gleichstellen.

Wenn Sie auch von solchen „Guten“ reden, dann würde ich folgendes antworten:

Man trifft auf vielen Führungspositionen, insbesondere in mittelgrossen und grossen Unternehmen Menschen in Führungsrollen, bei denen man sich fragt: „wie sind die da bloss hingekommen?“

Es gab vor ein paar Jahren eine interessante Studie darüber, über welche Grundverhaltensweisen Menschen in Führungspositionen kommen und ich glaube, diese Ergebnisse haben weiterhin Bestand. Sie definieren 7 Ebenen und die unterste Ebene beginnt mit dem Opportunisten. Es gelingt gewissen Menschen durch opportunistisches Verhalten zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Sie nehmen jede politische Situation wahr, reden anderen nach dem Mund, sind sehr aufgeschlossen und freundlich und aus irgendeinem Grund vertraut man ihnen bestimmte Positionen an.

Die nächste Kategorie sind die Diplomaten. Politisch geschult und mit allen Wassern gewaschen. Meister des Beziehungsmanagments. Nicht unbedingt immer opportunistisch, aber beziehungstechnisch geschickt. Sie erscheinen aufmerksam, integer, aufgeschlossen, aktiv und mit einem Schuß Fachkompotenz reicht das bei vielen Positionen aus, dass die Entscheider ihnen eben vertrauen, eine Führungsrolle auszuüben.

Die dritte Ebene besetzen die Experten. Ich denke, dass von den 7 genannten Ebenen, die Experten in Summe das Gros in Führungsrollen ausmachen. Menschen die in ihrem Fach einfach gut sind – also entweder besondere Fähigkeiten haben und/oder damit Weiterlesen