Die ersten „100 Tage“ in der neuen Führungsposition — das große Missverständnis…..

Man kann als Führungskraft verdammt viele Fehler machen – das ist wohl wahr! Und einer der gravierendsten Fallen in die man treten kann, liegt schon in den ersten 100 Tagen der neuen Amtsführung!

Einverstanden – über die Zahl der Tage kann man streiten und in der Realität stellt sie wohl die Obergrenze für den „Welpenschutz“ dar, aber wir wissen dadurch einfach alle, was damit gemeint ist.

Vor ein paar Jahren gab es einen Wechsel an der Spitze einer Stabsstelle einer großen Firma. Der neue Manager hatte sich durch eigene Firmen eine hohe fachliche Kompetenz in diesem Metier erarbeitet und als er in der neuen Rolle antrat dauerte es keine drei Tage und er stellte die Organisation strukturell auf völlig neue Füsse.

Man muss sich also vorstellen, dass dieser Mann den Plan für die neue Struktur schon lange vorher im stillen Kämmerlein ausgearbeitet hatte und ihn gleich am Start aus der Tasche zog.
Natürlich hatte er diesen Plan benötigt, um den Aufsichtsrat von sich als fähigen Kandidaten zu überzeugen.  Diesen Plan aber gleich aus der Tasche zu ziehen und seinen Leuten von Anfang klar zu machen:  „Jetzt passt mal auf!  So werden wir in Zukunft arbeiten und uns sinnvoll aufstellen! Ich bin voll davon überzeugt, dass das uns erfolgreich machen wird!“ –  das ist ein Kardinalfehler von Frauen und Männer in Führungsrollen, die den Unterschied zwischen Management und Führung noch nicht verstanden haben und in Bezug auf eine wahre Qualität als echte, großartige Führungskraft noch eine Menge Entwicklungsweg vor sich haben — gleichgültig, welchen MBA-Abschluß oder Doktortitel sie sonst anstreben.

Das zweite Beispiel stammt von einen Produktionsleiter eines mittelständischen Unternehmens in Süd-Deutschland.
Kaum im Amt, fängt der Mann an Dinge zu verändern. Und zwar Dinge, die die Organisation bereits längst diskutiert hatte und als wenig effektiv bewertet hatte.  Er führt es trotzdem ein und Weiterlesen

Die dritte Alternative…

…die gibt es doch eh nicht!! ….zumindest nicht in unseren Köpfen und schon gar nicht in unseren Gewohnheiten!   Dabei ist es das Faszinierendste, was wir in Beziehungen erleben können.

…denn die Suche nach der Dritten Alternative wird unserer Spezies mal den Kopf retten – vorausgesetzt es setzen sich genug einflussreiche Menschen mit diesem Thema auseinander.

„Ich will meins und Du willst Deins — und wenn der eine es nicht schafft, den anderen über den Tisch zu ziehen, dann einigen wir uns wenigstens auf einen Kompromiss!“

So lautet die Formel von fast allen Auseinandersetzung in unserer Welt.  Sie wird nur unterboten durch Kampf, Krieg oder —  Streik – wie derzeit bei der Lufthansa oder der deutschen Bahn.

Wann immer zwei Menschen, Teams oder gar Länder mit unterschiedlichen Meinungen und Interessen aufeinander treffen — (das soll hin und wieder einmal vorkommen) – so nimmt das Schema dieser 2-Alternativen-Denke stets ihren Lauf.

Entweder wir kämpfen oder wir finden wenigstens einen Kompromiss.

Beides ist von einer dritten Alternative so weit entfernt, wie der Mond zur Erde.  Dabei ist das Finden einer Dritten Alternative eines der wertvollsten Dinge, die Menschen zustande bringen können, denn sie lösen ihre Beziehungskonflikte nachhaltig.

Schaut man sich die wesentlichen Konflikte in der Welt einmal an, so leiden sie genau an dieser klassischen 2-Alternativen-Denke:  Entweder Deins oder Meins.

1. Putin und die Rückkehr des Großen Reiches
Putins Haltung ist im Grunde nachvollziehbar.  Sein großes Land ist geschrumpft und hinkt seit Jahren den globalen Entwicklungen hinterher. Europa und die Westmächte haben auch nichts Besseres zu tun, als ihre Ideologie bei jeder sich bietenden Gelegenheit nach Osten auszudehnen und Russland damit in Bedrängnis zu bringen.  Somit stehen sich zwei Alternativen gegenüber:  entweder das westliche Wertesystem, oder das Russische – und die Ukraine hängt mittendrin und wird zwischen den beiden Ideologien zerrieben.  Dabei bin ich sicher, dass in diesem Konflikt eine Dritte Alternative denkbar wäre.  Aber die schließt sich aus, weil keine der beiden Großmächte die Souveränität besitzt, über eine Dritte Alternative nachzudenken.

2. Israel und Palästina – oder der Beginn der großen Langeweile
Ich kann mir nicht helfen – so langsam wird es einfach nur langweilig.  So lange ich denken kann, gibt es diesen unsäglichen Konflikt und gleichgültig, wer auf beiden Seiten Weiterlesen

Achtsamkeit ist großartig! Wenn man sie beherrscht..

Ich habe mal wieder gelernt, achtsamer zu sein!

Manche Menschen die mich aus der Vergangenheit kennen, würden jetzt jubeln und innerlich denken  „endlich!“

Aber so schlimm ist es auch jetzt wieder nicht und war es auch nie.

Ich glaube, ich leide an dem selben Problem, an dem wir alle leiden:  wir können uns nur schwer auf etwas konzentrieren und im Augenblick leben.

Die letzte bewusste Erfahrung hierüber durfte ich auf einem Mini-Workshop anlässlich des großen CIO-Kongresses des LSZ in der Therme Loipersdorf bei Graz erleben  (Nächster Termin:  Oktober 2015 ).

Zwei kompetente Damen der Firma  INMIND  haben uns Teilnehmern etwas über Kreativität und Achtsamkeit gelehrt, was ich hier an dieser Stelle einfach gerne weitergeben möchte.

Meine erste Erkenntnis:  Ich schweife zu schnell ab!

Die erste Übung hierfür war simpel und jeder kann sie mit sich selbst durchführen.   Weiterlesen

Diese Welt.. Diese Welt…

Will man von schlechten Beispielen für Führung etwas lernen – schaut man am besten die Nachrichten.

Man muss sich hierfür nur eine gewisse Frusttoleranz antrainieren – dann kann es sogar richtig Spass machen…

Es gibt drei große Gruppen von Führungskräften, die die Welt wirklich bewegen und in Atem halten:

1. Politiker und jegliche Form von Machthabern
2. Lenker von großen Wirtschaftsunternehmen
3. Fussballtrainer

Gerade beschäftigt mich mal wieder die aktuelle Bundesregierung in Deutschland.   Was ist geschehen?

Deutschland kommt plötzlich unter Druck!   Der DAX sinkt und sinkt und plötzlich knicken die optimistischen Wirtschaftsprognosen ein. Sofort wird eine Aufschwungoffensive verkündet und ich könnte eine Wette abschließen, dass das so vernünftig erscheinende Ziel unseres Finanzministers, im nächsten Jahr ohne weitere Schulden auszukommen, einkassiert werden wird.

Schaut man sich die Aktivitäten der Bundesregierung der letzten Monate an, so waren sie geprägt von sozialen Wohltaten wie Mütterrenten, Mindestlohn etc.  Das waren eindeutig die Konsequenzen des letzten Koalitionsvertrages, welcher inhaltlich von den Sozialdemokraten geprägt ist.  Der Kanzlerin waren die Inhalte damals überraschend egal. Für sie war nur wichtig, weiter die Fäden der Macht in der Hand zu halten.

Die Finanzkrise in 2009 hat sie scheinbar gelehrt, dass man ohnehin nichts planen kann und dass es auf situatives Fingerspitzengefühl ankommt, um sich durch die Krisen dieser Welt zu manövrieren.

In dieser Hinsicht gehört sie sicher zu talentiertesten Regierungschefs in der westlichen Welt.

Aber reicht das, um sich wirklich als eine nachhaltige Führungskraft zu etablieren?

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Kann man sich als Führungskraft der Dringlichkeitsfalle entziehen?

Diese Frage bringt uns wieder zurück zu dem Thema, wie man wichtige Projekte und Initiativen in der Organisation konsequent durchzieht, während gleichzeitig der Dringlichkeits-Tornado durch die Bürogänge tobt.

Das Bild des Dringlichkeits-Tornados habe ich von Chris McChesney übernommen, einem der Top-Berater von FranklinCovey, der sich ausschließlich mit dem Phänomen des „Execution-Gaps“ in Organisationen befasst – also einer Umsetzungs-Lücke. Bilder sagen mehr als Tausend Worte und den Arbeitsalltag mit einem Wirbelwind zu vergleichen halte ich für durchaus passend.

Allerdings darf man einen solchen Wirbelwind nicht als etwas Negatives betrachten. In ihm toben all die Dinge, die für das Überleben einer Organisation offenbar wichtig sind. Hier fliegen uns die tausend E-Mails, die Jour-Fix-Meetings, die Feuerwehraktionen bei Störfällen oder Kundenreklamationen, das Verifizieren von Gerüchten, die Bürokratie und und und um die Ohren. Also alles, was uns beschäftigt hält und offenbar zum Erhalt einer jeden Organisation doch irgendwie beiträgt. Fast alles davon ist mit dem Etikett „DRINGEND“ versehen und wir sind so beschäftigt, dass wir die feine Unterscheidung zwischen DRINGEND und WICHTIG nicht mehr hinbekommen. Gefühlt ist alles was DRINGEND ist, auch automatisch WICHTIG und hier befinden wir uns einem von 4 Zeitquadranten, den man ruhig mit dem Titel „Selbsttäuschung“ bezeichnen kann und der bei heutigen Managern laut vielen Studien mittlerweile über 50% ihrer Arbeitszeit ausmacht!

Wissen Sie wie man dieses Phänomen am einfachsten erkennt?   Weiterlesen

Sich selbst führen (Teil 1)

In den vielen letzten Wochen ging es meist immer darum, wie man andere Menschen möglichst erfolgreich führt. Dabei liegt die Grundlage für das Führen Anderer im der Fähigkeit sich selbst gut zu führen.

Eigentlich wollte ich diese Woche darüber schreiben, ob man in Sachen Führung etwas aus der Fussball-WM lernen könne. Vielleicht ja nächste Woche nach dem Endspiel.

Mir ist ein Thema heute viel wichtiger: nämlich selbst fit zu bleiben und das hat mit Selbst-Führung natürlich eine Menge zu tun.

Der Anlass für dieses Thema ist ziemlich akut, denn ein heftiger Fahrradsturz bei einer gemütlichen harmlosen Fahrradtour hat mir eine Schulter-OP, eine Gesichtsfraktur-OP, eine Augen-OP, sowie einen Hörsturz eingebracht. Mir ist das zum ersten Mal in meinem Leben passiert und zum ersten Mal bin ich auch mit unfreiwilligen Auszeiten konfrontiert.  So aus dem „Rennen“ genommen zu werden, während draußen vor den Fenstern der Klinik das Leben weiter rauscht, ist eine seltsame Erfahrung.

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Die Macht der Glaubenssätze

Glaubenssätze sind ja bekanntlich Gedankenmuster die wir uns über das Leben aneignen. Glaubenssätze sind in Wahrheit nur sehr subjektive Interpretationen über die Wirklichkeit. Und in der Regel trägt jeder Mensch niemals die Wahrheit über die Welt mit sich herum, auch wenn wir das manchmal gerne proklamieren mit Aussprüchen wie „Das ist so“, „Das stimmt“ oder „Ich habe Recht“.

Nehmen wir als Beispiel den klassischen Glaubenssatz:  „Menschen sind vom Grunde her faul und arbeiten ungern“.  Ich kenne eine Menge Manager, deren eigenes Führungsverhalten auf diesem Glaubenssatz aufbauen.  Ich kenne auf der anderen Seite eine Menge Führungskräfte die einen ganz anderen Glaubenssatz im Kopf haben wie z.B. „Menschen arbeiten sehr gerne, vorausgesetzt sie sehen einen Sinn in dem was sie tun und haben gute Arbeitsbedingungen“. Entsprechend leitet sich daraus ihr meist diametral anderes Führungsverhalten ab.

Aber welcher der beiden Glaubenssätze stimmt denn eigentlich?  Wer von beiden hat denn nun Recht?

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Was tun, wenn es ungemütlich wird?

Menschliches Verhalten wird nicht von Bedingungen diktiert, die der Mensch antrifft, sondern von Entscheidungen, die er selbst trifft. Dem Menschen ist es möglich, zu äußeren Gegebenheiten und inneren Zuständen Stellung zu beziehen, sich so oder so einzustellen, sich so oder anders zu verhalten! .“

Dieses Statement muss man wirklich einmal eine Weile wirken lassen……

Der Autor dieser Zeilen:  Viktor Frankl.
Sein Erfahrungshintergrund:  Insasse in Auschwitz – Familie wurde von Nazis ermordet – weltbekannter Psychotherapeut auf dem Feld der Sinnfindung (Logotherapie).

Sein Buch „Man’s Search for Meaning“ zählt in den USA zu den 10 einflussreichsten Büchern aller Zeiten.

Aber was heißt dieses Statement nun für uns Führungskräfte?

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„think win-win“ – eine Sackgasse heutzutage?

„“Think win-win“ kann ich mir nicht leisten!“ , sprach ein Manager eines Tages vor versammelter Runde vor Kollegen.

Und schon haben wir wieder einen Manager-Kollegen, der den Unterschied zwischen Effizienz und Effektivität nicht verstanden hat.

Denken Sie mal an einen Angler der von seinem erfolgreichen Fischzug nach Hause läuft. In seinem Köcher den er über seinem Rücken trägt, schimmern ein  Dutzend schöner Fische.  Nun trifft er einen Bettler und der schaut aus, als hätte er Hunger.
Unser Fischer – ein freundlicher Mensch – möchte ihm helfen.  Welche zwei grundsätzlichen Möglichkeiten hat er dafür? Weiterlesen

Sind die „7 Wege zur Effektivität“ noch zeitgemäß?

Es ist schließlich schon eine Weile her!! 1989 hatte Stehen R. Covey ein Buch geschrieben. Dieses Buch wurde bis heute weltweit über 25 Millionen mal verkauft – „The 7 Habits of Highly Effective People“ – oder wieder mal hölzern ins Deutsche übersetzt: „Die 7 Wege zur Effektivität“.

Ich selbst bin vor über 13 Jahren auf dieses – nennen wir es einmal – philosophische Modell gestoßen und es hat mich bis heute nicht mehr losgelassen.

Jedem hart gesottenen profitgierigen Manager muss das Modell auf den ersten Blick die Tränen in die Augen treiben. Da ist u.a. die Rede von „win-win“ und „Synergie“ und „zuerst auf die Gans achten und nicht ständig auf die goldenen Eier“ etc.

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