Veränderungen – muss das denn sein?

Scheinbar ist es eine Daueraufgabe von Führungskräften, ständig etwas zu verändern, obwohl die meisten Mitarbeiter das überhaupt nicht schätzen. Ist das so, und wenn ja, warum?

Ich habe mehrere Studienkollegen die bei Siemens arbeiten.  Wenn ich sie treffe, unterhalte ich mich gerne über das, was sich in ihrem Unternehmen immer so verändert.  Derzeit verdrehen die meisten von ihnen die Augen, denn die jüngsten Veränderungen von Joe Kaeser dem neuen CEO kommen ihnen vor, wie die Rückkehr an einen Punkt an denen sie irgendwie schon einmal waren.

So ist das nun mal.  Da setzt man zum ersten Mal in der Firmengeschichte auf einen CEO von außen (in diesem Falle war das Peter Löscher) und der macht sich natürlich ans Werk und strukturiert erstmal um.  Das liefert dann aber nicht die schnellen Resultate die man sich erhofft und schon darf sich ein Neuer daran versuchen, dieses wichtige Unternehmen in die erfolgreiche Zukunft zu steuern.  Der kommt jetzt wieder aus dem eigenen Stall und baut im Grunde alles wieder so zurück wie es war.

Und meine Freunde und Kollegen stöhnen und sagen Sätze wie:  „und wann kümmern wir uns um unsere Kunden?“

Wie hat mal ein Manager so richtig gesagt:  „eine Organisation zu führen ist gleichzusetzen mit dem Umbau und der Weiterentwicklung eines Flugzeugs während es fliegt„. Weiterlesen

Ein Wort über Götter….

Gottheiten sind seit je her für uns Menschen eine Führungsinstanz. Da oben gibt es jemanden, der irgendwie alles regelt und bestimmt. Wir hier unten müssen uns den Gottheiten beugen und tun was diese für angebracht halten.

Die Griechen haben das besonders toll getrieben und haben daraus gar einen ganzen Pantheon gebildet – für jede Lebenslage einen eigenen Gott der verehrt wurde.

Wir sind mittlerweile alle etwas pragmatischer unterwegs und für viele Gläubige reicht schon der EINE.

Wir wissen auch, dass viele von uns an den überirdischen Schöpfer leider nicht so recht glauben können und haben sich schon lange vom religiösen Betrieb abgewendet.
Haben diese Menschen deshalb trotzdem keine Götter in ihrem Leben?

Aber wohl.  Es gibt auch irdische Götter, denen alles geglaubt wird und nach denen sich gerichtet wird.

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Fragen zum Thema „Einstellung von Mitarbeitern“ (Teil 2)

Fortsetzung von letzter Woche..

Und wie beurteilt man nun die Reife eines Charakters?

Zuerst einmal muss man sich über seine eigenen Ansprüche und Werte klar werden.  Ein lieber Kollege hat mir einmal seine ersten Erfahrungen bei einem Handelsunternehmen geschildert.
Er war noch jung im Unternehmen und war heute in der Abteilung für CD-Player eingeteilt.  Er wollte von seinem Chef wissen, welches Gerät er seinen Kunden wirklich empfehlen könne und der Chef wies auf den höchsten Stapel im Lager.  „Den da!“
Meinem Kollegen war schnell klar, dass Kundenorientierung und Effektivität keine große Rolle in diesem Unternehmen spielte.  Hier galt nur das Prinzip „Lagerumschlag“ und „Umsatz“ – und er wusste schnell, dass er an diesem Ort nichts verloren hatte.

Welche Mitarbeiter passen zu Ihrer Kultur?   Das ist die Frage die Sie sich stellen sollten.
Denn Kultur ist nicht Gott gegeben.  Kultur kann man gewaltig beeinflussen – und zwar durch die Zusammensetzung mit gewissen Charakteren.  Kultur ist der Verhaltenskanon innerhalb und außerhalb eines Unternehmens.

Tolle Unternehmen werden durch zwei große Faktoren geprägt:  durch ihre Produkte, Techniken, Prozesse  – und –  durch ihre Kultur.    Der erste Teil ist leicht zu kopieren. Die Kultur nicht.   Und hier liegt ein gewaltiger Hebel für gute Führungskräfte!

Entwickeln Sie eine erfolgreiche Kultur!

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Fragen zum Thema „Einstellung von Mitarbeitern“ (Teil 1)

Welche typischen Fehler werden bei der Einstellung von Mitarbeitern eigentlich gemacht?

Der mit Abstand größte Fehler aus meiner Sicht, ist die fehlende Konzentration auf diesen so wichtigen Prozess!

Man nimmt sich zu wenig Zeit und verlagert einen zu großen Teil auf die Personalabteilung. Bei allem Verständnis für Arbeitsteilung , aber gerade für die Einstellung neuer Mitarbeiter – egal ob von extern oder von intern – nimmt sich eine wirklich gute Führungskraft ausreichend Zeit.  Die Zeit die hinterher aufgebracht werden muss, wenn die Besetzung nicht optimal verläuft, steht in keinem Verhältnis zum Investment am Anfang.

Welche Teile des Einstellungsprozesses sollte man in keinem Fall aus der Hand geben?

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Keine Missverständnisse bitte!

Wie vor drei Wochen angekündigt, geht es heute darum, mit einem Missverständnis aufzuräumen.  Es war  die Geschichte von Götz W. Werner, den Gründer der dm-Märkte.

Ich habe damals einige Zuschriften bekommen, die dieses Spezies von Managern ernsthaft in Frage stellten.

Nicht dass man ihm den offensichtlichen Markterfolg absprach, aber man sieht ihn seitens einiger Kommentatoren bestenfalls als eine Ausnahmeerscheinung – und nur schwer als Vorbild heranzuziehen. Weiterlesen

Moderation – die unterschätzte Führungsfähigkeit

Was soll eine Führungskraft bloß noch so alles können??   Ich verstehe die Frage, aber wenn Sie sich z.B. einen wahren Könner auf seinem Gebiet vorstellen, dann beherrschen diese ein ganzes Arsenal von Fähigkeiten. Ein Top-Golfer versteht es nicht nur mit verschiedensten Schlägern und Schwungstärken zu spielen, sondern kann sich auf jedes mögliche Terrain einstellen und verfügt selbst in den schwierigsten Lagen meist über einige Varianten, diese zu lösen.  Das Gleiche gilt für Top-Ärzte oder Musiker.

Und so gibt es eine Reihe von unterschätzten Fähigkeiten, die für den Erfolg einer Führungskraft maßgebend sind, aber welche von den wenigsten wirklich mit hoher Effektivät ausgeübt werden.

Dazu gehört ohne Zweifel die Fähigkeit zu Moderieren.

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„Zur guten Führungskraft muss man geboren sein!“ – ein Irrtum

Es ist schon etwas paradox, dass eine so verantwortungsvolle Rolle wie der einer Führungskraft nirgends auf der Welt auf dem Lernplan steht – von zwei Ausnahmen abgesehen. Ich denke, dass im Militär und in der Kirche das Thema „Führung“ Teil des Curriculums für höhere Positionen steht.  Außerhalb dieser beiden Institutionen ist man von Anfang an – und damit meine ich schon die Schulzeit – mehr oder weniger aus sich allein gestellt. Weder in der Schule, noch an den Universitäten steht „Führung von Menschen“ irgendwo ernsthaft auf dem Lehrplan. Man kann so etwas wie „Management“ lernen, aber wenn Sie Betriebswirtschaft oder gar ein Fach wie General Management auf einer der führenden Business Schulen in der Welt belegen, dann lernen Sie Dinge wie Strategie, Finanzen, Marketing, etc. Aber wie man für einen bestimmten Zweck eine Gruppe von Menschen motiviert und geschlossen zum Ziel führt, das bleibt im Vergleich zur Wichtigkeit dieser Fähigkeiten eindeutig unterrepräsentiert.  Es gibt sicher Fakultäten, die dieses Thema behandeln, aber wie hoch ist der Prozentsatz der Studenten, die damit wirklich in Berührung kommen im Vergleich zur Menge von Führungspositionen rund um den Globus? Weiterlesen

Management vs. Führung

Manchmal werde ich in den Seminaren gefragt:  „Sehen Sie einen Unterschied zwischen Management und Führung?“

Meine Antwort darauf ist folgende:

Ich sehe sehr wohl einen Unterschied! Am prägnantesten hat das der verstorbene Vordenker Peter Drucker einmal auf den Punkt gebracht, in dem er sagte:  „You manage things – but you lead people“.   Ein sehr wahrer Satz wie ich finde. Sowohl Management, als auch Führung, verfolgen zweifelsohne bestimmte Ziele.  Für die meisten Zielerreichungen benötigt man Ressourcen wie z.B. Geldmittel, Sachmittel, Zeit und natürlich auch menschliche Fähigkeiten und Kapazitäten.  Der Begriff Management ist im Industriezeitalter entstanden und die Problematik dabei ist, dass man als „Manager“ eine andere Brille auf der Nase hat, als wenn man sich als Führungskraft betrachtet.

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Die Macht der Glaubenssätze

Glaubenssätze sind ja bekanntlich Gedankenmuster die wir uns über das Leben aneignen. Glaubenssätze sind in Wahrheit nur sehr subjektive Interpretationen über die Wirklichkeit. Und in der Regel trägt jeder Mensch niemals die Wahrheit über die Welt mit sich herum, auch wenn wir das manchmal gerne proklamieren mit Aussprüchen wie „Das ist so“, „Das stimmt“ oder „Ich habe Recht“.

Nehmen wir als Beispiel den klassischen Glaubenssatz:  „Menschen sind vom Grunde her faul und arbeiten ungern“.  Ich kenne eine Menge Manager, deren eigenes Führungsverhalten auf diesem Glaubenssatz aufbauen.  Ich kenne auf der anderen Seite eine Menge Führungskräfte die einen ganz anderen Glaubenssatz im Kopf haben wie z.B. „Menschen arbeiten sehr gerne, vorausgesetzt sie sehen einen Sinn in dem was sie tun und haben gute Arbeitsbedingungen“. Entsprechend leitet sich daraus ihr meist diametral anderes Führungsverhalten ab.

Aber welcher der beiden Glaubenssätze stimmt denn eigentlich?  Wer von beiden hat denn nun Recht?

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Ein Mann – ein Wort – ein echter „Leader“

Es ist immer spannend die Menschen hinter den bekannten Marken zu entdecken.  Eine Marke, der ich niemals große Aufmerksamkeit schenkte, weil deren Produkte nur eine untergeordnete Rolle für mein Lebensglück darstellten , ist „dm“.

Die „dm-märkte“ gibt es in Deutschland an jeder Ecke und auf den ersten Blick unterscheiden sie sich nicht von den Schlecker’s und Rossmann’s dieser Welt – um mal gleich die zwei wichtigsten Konkurrenten von „dm“ zu nennen.

Interessanterweise hat sich einer von ihnen bereits aus dem Rennen verabschiedet und soviel man auch weiß von der Familie Schlecker – sie war sicher nicht geprägt vom Talent großartige Führung in einem Unternehmen zu praktizieren.  Schlecker war getrieben vom gleichen Glaubenssatz wie die Aldi’s und Lidl’s und die Bahn und mittlerweile auch Unternehmen wie Hewlett Packard und seit ein paar Jahren – seit der Regentschaft von Josef Ackermann – auch die Deutsche Bank.

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